Reisewelle zu Ostern: An welchen Tagen Sie auf keinen Fall tanken sollten
Von Martin Meyrath
Am Osterwochenende steht traditionell eine Reisewelle bevor. „Wenn irgend möglich, sollte man das Auto nicht am Karfreitag volltanken“, rät der Autofahrerclub ÖAMTC.
Die Preise von Diesel und Benzin haben sich zuletzt gegengleich entwickelt. Während Superbenzin etwas teurer wurde, ist der Preis von Diesel leicht gesunken. Im März lag er mit durchschnittlich 1,681 Cent pro Liter aber immer noch um 7,5 Cent über dem für Super - trotz der niedrigeren Besteuerung.
Das Preisniveau liegt ziemlich genau auf dem des Vorjahres, obwohl der Anteil des CO2-Preises höher ist. Im internationalen Vergleich liegt Österreich damit im Mittelfeld. Teurer ist Treibstoff etwa in Deutschland und Italien, günstiger in Tschechien, Ungarn, der Slowakei, Slowenien und Kroatien.
Mit dem Ölpreis lässt sich das laut ÖAMTC nicht erklären. Treibstoffe seien „ohnehin deutlich teurer als es der Rohölpreis erwarten lassen würde“, heißt es auf Anfrage des KURIER. Insbesondere beim Diesel zeige sich eine Entkopplung vom Ölpreis. Denn Europa ist hier Nettoimporteur, der ehemals wichtigste Lieferant Russland wurde 2023 sanktioniert. Europa muss deswegen von anderen Handelspartnern importieren.
Die Ölpreise sind heuer im Aufwärtstrend, Hintergrund sind einerseits die fortgesetzte Verknappung wichtiger Förderländer (die in der OPEC+ organisiert sind) und der schwächere Dollarkurs – denn Öl wird in Dollar gehandelt, sinkt der Wert des Dollar, steigt die Nachfrage in anderen Währungsräumen, weil Händler die günstigeren Preise nutzen. Die Schwankungen beim Ölpreis schlagen aber nicht direkt auf die Spritpreise durch, denn die Preise für Treibstoffe entstehen auf eigenen Märkten. Der Preis von Rohöl ist dabei nur eine, wenn auch eine wichtige, Komponente. Kosten für Transport, Raffinerie sowie Steuern und Abgaben stabilisieren die Endverbraucherpreise von Diesel und Benzin.
Die Spritpreise steigen tendenziell zum Wochenende hin, am günstigsten ist das Tanken am Sonntag und am Montagvormittag. Das sollte sich nach Prognose des ÖAMTC auch zum Osterwochenende bewahrheiten. In den letzten vier Jahren waren die Spritpreise am Karfreitag um 3,5 bis 5,5 Cent höher als am Ostersonntag oder Ostermontag.
Mit dem höchsten Verkehrsaufkommen am Osterwochenende rechnet der ÖAMTC am Gründonnerstag und Karfreitag. Dazu trägt bei, dass der Freitag in Deutschland ein Feiertag ist. Deutsche Urlauber werden also voraussichtlich ab Donnerstagnachmittag vemehrt auch in Österreich unterwegs sein. Entlastung auf den Straßen sollte sich dadurch ergeben, dass die orthodoxen Kirchen Ostern heuer erst Anfang Mai feiern.
Tipps zum Spritsparen
Um Kosten zu sparen, empfiehlt der ÖAMTC, sein Fahrverhalten anzupassen. Auf der Autobahn kann durch eine Temporeduktion von 130 auf 100 km/h etwa ein Viertel des Sprits eingespart werden.
Sinnvoll ist es jedenfalls, vorausschauend zu fahren und sein Tempo nach Möglichkeit zu halten. Insofern ist es besser, kurz und stark zu beschleunigen und dann im höchstmöglichen Gang zu fahren. Dabei kann es sich anbieten, Gänge zu überspringen. Durch die niedrigere Drehzahl sinkt auch der Lärmpegel.
Auf Autobahnen und ebenen Straßen hilft ein Tempomat, Sprit zu sparen, nicht jedoch auf gebirgigen und kurvigen Straßen (das Auto kann nicht vorausschauend agieren). Beim Entschleunigen sollten Rollphasen genützt werden. Der ÖAMTC empfiehlt außerdem, den Reifendruck regelmäßig – und insbesondere vor längeren (Urlaubs-)Fahrten zu prüfen. Ausreichender Luftdruck verbessert nicht nur das Abrollverhalten, sondern reduziert auch den Verschleiß der Reifen.