Millionenpleite eines Sondermaschinenbauers
„Als Ursachen des Vermögensverfalls ist der kosten- und ressourcenintensive Aufbau der neuen Strukturen anzuführen. Dazu gehörten die Erhöhung des Personalstandes, die Erweiterung der Betriebsräumlichkeiten sowie die Anschaffung neuer Werkzeuge, Arbeitsmittel und Softwarelizenzen. erwirtschaftet werden“, teilte der KSV1870 mit.
„Trotz der Erhöhung der Betriebsleistung von rund EUR 2,5 Mio. im Jahr 2017 auf rund EUR 5,3 Mio. im Jahr 2022 konnten - wenn überhaupt - nur sehr bescheidene Jahresüberschüsse erwirtschaftet werden“, so der AKV
„Während der COVID-19-Pandemie soll die Antragstellerin weniger Aufträge erhalten und unter den teilweise unterbrochenen Lieferketten gelitten haben. „Das und Fehlkalkulationen sowie Aufwandsunterschätzungen einzelner Projekte führte zu Liquiditätsproblemen. Um einen Turnaround einzuleiten, wurde Anfang 2023 mit externen Beratern ein Restrukturierungskonzept erarbeitet“, heißt es weiter. „Eine stille Gesellschafterin stockte das nachrangige Darlehen auf. Leider ging das Konzept nicht auf, da einige ursprünglich avisierte Großaufträge im Volumen von 3,9 Millionen Euro überraschend nicht erteilt oder verschoben wurden. Begründet wurde dies mit der wirtschaftlichen Ungewissheit am Anlagenmarkt und den hohen Finanzierungskosten.“
Hohe Schulden
Die Rede ist von der HAST Automotive GmbH mit Sitz in Traun. Die Gesellschaft wurde 2008 gegründet. Sie ist im Bereich der Industrieanlagen-Automatisierung tätig. Von der Pleite sind laut Creditreform 18 Mitarbeiter und 84 Gläubiger betroffen.
"Lag anfangs der Fokus noch in der Entwicklung und Herstellung einzelner Komponenten, so war es der Schuldnerin ab 2018 möglich Gesamtanlagen im Bereich des Sondermaschinenbaus anzubieten. Hauptsächliches Absatzgebiet ist der Raum Oberösterreich, aber auch anderen Bundesländern und Deutschland", so der KSV1870.
Die Verbindlichkeiten sollen laut Creditreform rund 6,6 Millionen Euro betragen, das freie Vermögen wird mit 186.000 Euro beziffert.
Keine Zukunft
„Liegenschaftsvermögen ist nicht vorhanden, die Kundenforderungen sind an die Hausbank der schuldnerischen Antragstellerin zediert. Das vorhandene Anlage- und Umlaufvermögen wird im dem Eröffnungsantrag beigelegten Status mit Zerschlagungswerten von rund 200.000 Euro angeführt.“, so der AKV. „Eine Sanierung bzw. Fortführung des schuldnerischen Unternehmens ist nicht beabsichtigt, es sollen jedoch die noch offenen Aufträge abgeschlossen werden, sofern eine entsprechende Anlauf-finanzierung bereitgestellt werden kann. Sollte dies nicht der Fall sein, wurde im Eröffnungsantrag die Zustimmung zur Unternehmensschließung bereits erteilt."