Millionenpleite eines Bio-Lebensmittel-Händlers
"Wir garantieren, dass unsere Bio-Produkte den höchsten Qualitäts und FAIRTRADE-Standards entsprechen und gleichzeitig puren Genuss bieten. Lemberona steht für zertifizierte, erstklassige, ehrliche Qualität. Durch die Auswahl unserer Kleinbauerngruppen nachstrengen Kriterien haben wir enge persönliche Beziehungen zu Ihnen, wo immer sie sich auf dem Planeten befinden", heißt es auf der Firmenhomepage.
Und weiter: "Die Lemberona Handels GmbH mit Sitz in Wien/St. Pölten vertreibt seit 2010 vegane, naturbelassene Bio-Lebensmittel - insbesondere Nüsse & Trockenfrüchte. Das Unternehmen konzentriert sich laut Firmenhomepage auf drei Geschäftsfelder:
- Entwicklung & Produktion von Eigenmarken-Artikeln für den nationalen und internationalen Lebensmitteleinzelhandel,
- Vertrieb der proprietären Lemberona Marken PlantLife, Pearls of Samarkand, Bio-leben, Vitarona und Big Rock über Groß- und Einzelhändler sowie über Online-Marktplätze und unsere Webshops,
- Verkauf von Rohstoffen an weiterverarbeitende Unternehmen oder Unverpackt-Händler. Eine besondere Stärke liegt in der Einzigartigkeit vieler Produkte sowie dem breiten Sortiment an Flocert-zertifizierten Rohstoffen.
Nun hat die Lemberona Handels GmbH am Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Das bestätigt Creditreform dem KURIER. Von der Insolvenz sind 34 Dienstnehmer und rund 150 Gläubiger betroffen.
Der Hintergrund
Das Unternehmen wurde Anfang 2020 erworben und ist im Wesentlichen im Handel mit hochwertigen Lebensmittel (Nüsse etc.) tätig. "Die Antragstellerin ist im Wesentlichen im Handel mit hochwertigen Lebensmitteln (Nüsse etc.) tätig. Sie ist Lieferantin bei den marktführenden Handelsketten SPAR Österreichische Warenhandels-AG sowie REWE International AG im Eigenmarkensektor. Über diesen Vertriebsweg erzielt die Antragstellerin ca. 70 prozent ihres Umsatzes und soll dieser Geschäftsbereich fortgeführt und über einen Sanierungsplan entschuldet werden", so der AKV.
Die Insolvenzursachen
Bereits im Jahr 2023 hat die Antragstellerin laut AKV diverse Sanierungsmaßnahmen ergriffen, die erhebliche Einsparungen von Personal-, Miet und Leasingkosten zur Folge hatten. "Die Insolvenzursachen liegen in der Zinsentwicklung auf dem Kapitalmarkt, den nicht mehr möglichen Zuzahlungen in der für die Herstellung der Liquidiät erforderlichen Höhe durch den Geschäftsführer oder dessen Mitgesellschafter und der Belastung im Zusammenhang mit der Rückführung des Darlehens", so Creditreform.
Schulden und Vermögen
Die Aktiva betragen rund 10,7 Millionen Euro, die Passiva rund 9,9 Millionen Euro. Eine Überschuldung würde erst bei einer Zerschlagung schlagend werden.
Der Sanierungsplan
"Die Gläubiger erhalten eine Sanierungsplanquote von 30 % zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme des Sanierungsplan in drei Raten, und zwar die erste 10%ige Quote als Barquote bei Zustimmung zum Sanierungsplanvorschlag, die zweite 10%ige Quote binnen 13 Monate nach Rechtskraft des Sanierungsplans und die dritte 10%ige Quote binnen 24 Monaten nach Rechtskraft des Sanierungsplan", heißt es weiter