Inspiration für den Adventkranz: Tradition trifft Kreation
Duftendes Tannenreisig, vier Stumpenkerzen, ein paar Schleifen, eventuell ein paar Kugeln oder Glitzerengel: So sehen die meisten Adventkränze aus, wenn am kommenden Adventsonntag die erste Kerze angezündet wird. Wer dieses Jahr etwas Neues ausprobieren möchte, gestaltet einen Adventkranz mit Trockenblumen oder Blüten, Gräsern, Eukalyptus, Nüssen oder gar aus Baumwolle. Wir zeigen die Trends für stilvolle, extravagante und nachhaltige Adventkränze.
Eine lieb gewonnene Tradition in vielen Haushalten ist es, den Adventkranz gemeinsam zu schmücken oder zumindest auszusuchen. Wie modern und kreativ die Tradition heute aussehen kann, haben wir uns im wunderschönen Concept-Store von Kramer und Kramer im Palais Harrach angesehen. Mitten im ersten Bezirk Wiens wird man hier in eine andere, bunt geschmückte, Welt versetzt.
Die Floristinnen zeigen kunstvoll, wie vielfältig und fantasiereich der Adventkranz gestaltet werden kann: „Man kann wirklich aus allem einen Kranz binden. Wenn man jedes Jahr die vier Kerzen aufstellt, ist es schön, sich zu überlegen, wie man die Idee weiterentwickeln, sie noch spannender machen“, erzählt Isabella Krammer, Meisterfloristin bei Kramer und Kramer. „Wir sind Fans von ganz natürlichen Kränzen, die wir in neue Form bringen. Der klassische, grüne Adventkranz geht immer. Wir wollten aber vor allem zeigen, was abseits davon möglich ist.“
Wer Zeit und Muße hat, macht den Kranz selbst und liegt damit eindeutig im Trend: „Do it Yourself wird immer beliebter. Viele kommen zur Inspiration und holen sich nur die Bestandteile bei uns ab“, so Krammer. Besonders wird die Bastelei durch den persönlichen Touch: „Wir motivieren die Menschen, selbst zu sammeln, sich umzuschauen, was einem gefällt und was schmückend sein kann. Knospen, Blätter, Beeren aus dem Garten oder beim Spaziergang zu entdecken.“
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Beim Material sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, für die Grundlagen wie Reisig oder Deko erhält man gute Beratung im Fachhandel. Dekorative Elemente sind etwa diverse Eukalyptus-Arten, die mit ihren farbigen Blütenständen imponieren. Neben Klassikern wie Nüssen, Zapfen und Beeren eignen sich auch kleine Äste mit Knospen, um den Kranz aufzupeppen. Besonders edel wirkt das Gebinde, wenn am Schluss noch Pfauenfedern oder frische Blüten (in kleinen Eprouvetten mit Wasser) dazugesteckt werden.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Kranzbinden gibt Floristin Christina Moritz in unserem Video:
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Im Trend: Glitzer, Grün und lange Kerzen
Außerdem: „Es darf wieder glitzern. Während in den vergangenen Jahren sehr reduzierte und natürliche Kreationen im Vordergrund standen, darf es jetzt auch wieder funkeln,“ verrät die Expertin. Auch in Sachen Farbe gibt es diesen Advent leichte Veränderungen: „Sehr beliebt sind gerade Schwarz und Weiß, also die Nichtfarben. Aufgeschmückt mit einem warmen Ton wie Gold wirkt der Kranz sehr edel. Der Trend geht zu den Grüntönen – von Salbei bis dunklem Tannengrün. Klassisches Rot hat eher ausgedient, dafür regieren schrillere Kränze in Pink, Orange, knalligem Rot – die Farben des Indian Summer“, erklärt Isabella Krammer. Sehr elegant und modern wird der Adventkranz mit langen Stabkerzen.
Da Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, greifen viele zu mehrjährigen Kränzen. Diese können aus Trockenblumen, Zweigen, Nüssen oder gar aus Baumwolle sein. Yasmin Proksch, die in ihrem Concept Store &Friends handgefertigte Kränze anbietet, erzählt: „Adventkränze aus Trockenblumen sind definitiv etwas für die Ewigkeit, oder zumindest für mehrere Saisonen. Nach dem Advent kann man die Kerzenhalter ganz einfach entfernen und den Kranz an die Türe hängen oder als Deko-Element am Tisch behalten. Wir haben uns dieses Jahr hauptsächlich auf natürliche und herbstliche Kombinationen fokussiert.“
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Tipps und Tricks der Floristin- Isabella Krammer:
- Materialmix: Beim Kranzbinden gerne verschiedene Reisigsorten verwenden, dadurch wirkt der Kranz nicht eintönig. Es empfiehlt sich, mit ca. fünf Sorten zu arbeiten, mehr wirken unruhig. Kleine Bündel rund um den Ring legen und mit dem Draht festbinden.
- Kranzgröße: Durch das wilde Binden wird der Kranz gerne 20 Zentimeter dicker, als der Römer oder Ring vorgibt. Das sollte man mit ein berechnen.
- Upcycling ist auch beim Kranzbinden gefragt. Verwenden Sie Dinge, die Sie bereits zu Hause haben oder sammeln Sie Hübsches in Wald oder Garten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Verarbeiten Sie Nüsse (vielleicht Gold bemalt) oder alte Deko mit neuem Anstrich zu einem sehr persönlichen Adventkranz.
- Trends sind nicht für jedermann. Folgen Sie Ihrem persönlichen Geschmack und setzten Sie auf Wiederverwertbarkeit. Vielleicht ist Ihr Kranz ohne die vier Kerzen auch nach dem Advent noch hübsche Deko. Praktisch sind auch vierköpfige Kerzenständer, die geschmückt werden und im nächsten Jahr einfach wiederverwendet werden können.
- Kerzenpflege: Bitte gute und gerade bei den Stabkerzen tropffreie Qualität kaufen. Vor dem ersten Anzünden den Docht auf einen cm kürzen. Dadurch kann die Flamme schön brennen und wird nicht flackern. Der Kerzenteller (die ganze Fläche der Kerze) muss bei jedem Mal anzünden geschmolzen sein, denn sonst brennt die Kerze hohl herunter. Nicht in die Zugluft stellen, sonst schmilzt die Kerze einseitig. Natürlich nicht mit der Flamme spielen und nicht unbeaufsichtigt brennen lassen.