„Ich verstehe überhaupt nicht die Kritik an den Banken“
Halbjahresbilanz. Für Franz Gasselsberger ist es nur schwer nachvollziehbar, warum Banken wegen ihrer Zinspolitik derzeit so beanstandet werden. „Ich verstehe überhaupt nicht die Kritik an den Banken“, sagte der Oberbank-Chef bei der Präsentation der Halbjahreszahlen des Instituts. „Unsere Kunden attestieren uns höchste Zufriedenheit.“ Das heimische Bankensystem sei gesund und die Institute hätten in der Pandemie „großartiges geleistet“.
Bezüglich Sparen gebe es eine „breite Angebotspalette“, die Zinsen seien bei Sparprodukten in den österreichischen Filialen der Oberbank gleich hoch wie in jenen in Deutschland.
Bei Krediten liege die Zahl der notleidenden Darlehen bei knapp unter 2 Prozent. „Wir haben in der Vergangenheit die ein oder andere Finanzierung nicht gemacht“, so Gasselsberger. „Wir waren bei der Vergabe sehr konservativ und haben uns punkto Eigenmittel und Bedienbarkeit an die goldenen Regeln gehalten.“ Daher habe er auch kein Problem mit den strengeren Kreditrichtlinien der Aufsicht. "Wenn Kunden nicht genug Eigenmittel haben, geht es sich ganz einfach nicht aus." Im Altbestand entfalle rund die Hälfte auf variable Zinsen. Wobei die Oberbank eine „gewisse Präferenz zu Mischvarianten“ habe.
Wie groß das Problem in der Branche bei Kreditnehmern ist, die infolge der stark gestiegenen Zinsen ihre Kredite nun nicht oder nur schwer bedienen können, kann Gasselsberger nicht einschätzen. Für sein Institut sehe er kaum Härtefälle, „die Bedienbarkeit ist alles andere als ein Problem“. Wobei er das vorgestern präsentierte Hilfspaket von Bankenverband und Finanzministerium prinzipiell gutheiße. Allerdings gebe es im Land „den Reflex, Schulden zu sozialisieren“.
Die Oberbank rechnet übrigens damit, dass es keine weitere Zinsanpassung mehr geben werde. Denn die Wirkung höherer Zinsen entfalte sich generell stets mit 6 bis 12 Monaten Verspätung. Die hohe Inflation werde sich daher weiter abschwächen.
Wie groß das Problem in der Branche bei Kreditnehmern ist, die infolge der stark gestiegenen Zinsen ihre Kredite nun nicht oder nur schwer bedienen können, kann Gasselsberger nicht einschätzen. Für sein Institut sehe er kaum Härtefälle, „die Bedienbarkeit ist alles andere als ein Problem“. Wobei er das vorgestern präsentierte Hilfspaket von Bankenverband und Finanzministerium prinzipiell gutheiße. Allerdings gebe es im Land „den Reflex, Schulden zu sozialisieren“.
Die Oberbank rechnet übrigens damit, dass es keine weitere Zinsanpassung mehr geben werde. Denn die Wirkung höherer Zinsen entfalte sich generell stets mit 6 bis 12 Monaten Verspätung. Die hohe Inflation werde sich daher weiter abschwächen.
Rezession vermeiden
Dies hänge mit dem wirtschaftlichen Abschwung in Europa zusammen, vor allem in Deutschland. Für Österreich ist der Banker optimistisch, dass eine Rezession vermieden werden könne, auch wenn sich bei Firmenkunden (drei Viertel des Geschäftsvolumens) die Kreditnachfrage abschwäche. Dennoch würden große Unternehmen an ihren Investitionen festhalten.
Im ersten Halbjahr profitierte die Oberbank von einem gestiegenen Zinsergebnis, Erträgen aus Beteiligungen sowie geringeren Risikovorsorgen. Unterm Strich lag der Gewinn 229,6 Mio. Euro (nach 86,4 Mio.).
Auch der jahrelange Rechtsstreit zwischen der 3-Banken-Gruppe wurde in der Pressekonferenz thematisiert. Zuletzt wurde eine Revision der Bank Austria vom Höchstgericht zurückgewiesen. "Mit diesem Urteil ist Recht gesprochen worden und das wird wohl auch in anderen Verfahren hineinwirken, die zum Teil ruhend gestellt sind", betonte der Oberbank-Generaldirektor.