Wirtschaft

Friseure: Gewerkschaft vida pocht auf Eintrittstests

„Mit 1,4 Prozent mehr Lohn konnten wir einen guten Kollektivvertrag‐Abschluss für die Kolleginnen und Kollegen in der Friseur‐Branche erzielen. Man darf
nicht vergessen, in welchen Schwierigkeiten sich der Sektor seit einem Jahr aufgrund der Corona‐Krise befindet“, erklärt Christine Heitzinger,
Vorsitzende des Fachbereichs Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida in einer Aussendung.

Der Kollektivvertrag gilt mit 1. April 2021. Mit dem verhandelten Lohnplus werde die Inflation abgegolten, so die Gewerkschafterin weiter. Stärker steigen die Lehrlingseinkommen mit durchschnittlich 2,05 Prozent. Konkret bedeutet das 15 Euro mehr im Monat pro Lehrjahr.

„Hier ist das Bemühen der Arbeitgebervertreter erkennbar und es wird auf den Nachwuchs nicht vergessen, was sehr erfreulich ist“, sagt vida‐Gewerkschafterin Heitzinger. Die neuen Lehrlingseinkommen liegen bei 580 Euro im ersten Lehrjahr, 675 Euro im zweiten, 898 Euro im dritten und 980 Euro im vierten Lehrjahr.
 

„Dennoch ist klar, dass die Arbeitgeberseite die Corona‐Krise nicht dauerhaft dafür verwenden kann, Zukunftsperspektiven für die Branche abzulehnen“, so die Fachbereichsvorsitzende.

Heitzinger weist darüber hinaus darauf hin, dass sich die derzeitige Regelung zu den Eintrittstests äußerst negativ auf die zusätzlichen
Verdienstmöglichkeiten für die Beschäftigten hinsichtlich Trinkgeld und Verkauf von Zusatzprodukten auswirkt. Diese sind stark von der Kundenfrequenz
abhängig, die wiederum mit Spontanbesuchen zusammenhängt.

„Wir sprechen uns daher ganz klar dafür aus, dass es die Möglichkeit einer Testung vor Ort geben muss, um sich auch kurzfristig die Haare schneiden lassen zu können“, so Heitzinger. Die vida‐Gewerkschafterin unterstreicht aber, dass der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Vordergrund stehen muss, und schließt: „Ich habe kein Verständnis für Test‐Verweigerer, die mit ihrem Verhalten die Gesundheit aller aufs Spiel setzen.“