Börseblick: Warum Netflix die Seher und Börsianer enttäuscht
Der führende Streaming-Anbieter Netflix konnte Umsatz und Gewinn in den drei Monaten bis Ende März kräftig steigern. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 1,7 Milliarden Dollar (1,4 Mrd. Euro) und damit rund 140 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 24 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar. Die Anzahl der Abonnenten stieg weltweit um vier Millionen auf knapp 208 Millionen.
Dennoch waren die Anleger nicht begeistert, die Aktie verlor am Mittwoch sieben Prozent. Denn der Online-Videodienst verfehlte sowohl sein eigenes Ziel von rund sechs Millionen neuen Kunden als auch die Markterwartungen klar. Einige Analystenhäuser wie etwa JPMorgan und Bernstein kappten daraufhin ihr Kursziel für die Netflix-Aktien.
Nach dem Boom zu Beginn der Corona-Krise, der Netflix im Vorjahr Rekordergebnisse beschert hatte, flaute der Kundenandrang stark ab. Aufgrund pandemiebedingter Produktionsprobleme mangelte es zuletzt an neuen Streaming-Hits. Zudem kämpft Netflix mit wachsender Konkurrenz. So macht etwa der Hollywood-Riese Disney immer stärker Druck.
Wiener Börse
Heute veröffentlicht der oberösterreichische Autozulieferer Polytec Jahreszahlen. Analysten zufolge dürfte er im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2020 zwar einen Rückgang beim Umsatz verzeichnet haben, der Gewinn hingegen deutlich höher ausfallen als im Vergleichszeitraum 2019. Die durchschnittlichen Erwartungen beim Nettogewinn belaufen sich auf 14,1 Millionen Euro. Im vierten Quartal 2019 stand noch ein Gewinn von 8,8 Millionen Euro zu Buche.
Die Immofinanz wiederum will trotz eines hohen Verlusts von 165,9 Mio. Euro im Vorjahr wegen pandemiebedingten Abwertungen nach einem dividendenlosen Jahr 2019 nun für 2020 wieder Geld an die Aktionäre zahlen. Geplant sind 0,55 Euro pro Aktie an Ausschüttung. Details dazu sowie zum Übernahmeangebot an die s Immo-Aktionäre gibt der Konzern heute in einer Pressekonferenz bekannt.