Wirtschaft

Frühe Blüte: Gemüsebauern erfreut, Obstbauern bangen

Der gerade erst zu Ende gegangene Februar kann mit einer ganzen Reihe von Superlativen aufwarten:

Er war der bisher wärmste der heimischen Messgeschichte, zudem hatte noch nie ein Monat einen so großen Abstand zum vieljährigen Mittel und schließlich würde der Februar 2024 selbst in der Reihe der wärmsten März-Monate auf Platz 16 liegen.

Dieses extrem milde Winterwetter beschert der Landwirtschaft einen Frühstart. Darüber freuen sich Gemüsebauern. Doch Obstbauern zittern vor späterem Frost, wenn jetzt schon wie in vielen Landesteilen eine sehr frühe Blüte beginnt. 

Beispielsweise im wichtigen oberösterreichischen Gemüse-Anbaugebiet des Eferdinger Beckens sind schon vorige Woche die ersten Salate gepflanzt worden, berichtet der ORF-Oberösterreich online.

Warmes Wetter bringt Wettbewerbsvorteil

Gemüsebauer Martin Gammer spricht laut dem Bericht von einem "Wettbewerbsvorteil" aufgrund des seit Wochen zu warmen Wetters: "Dadurch ist die heimische Produktion viel früher in den Supermärkten vertreten. Und damit muss auch keine importierte Ware gekauft werden." Als Nächstes kommen bei Gammer 80.000 kleine Kohlrabi-, Kraut- und Karfiolpflanzen in die Erde.

"Umso früher die Blüte ist, umso größer ist die Gefahr eines Spätfrosts"

Mit gemischten Gefühlen sieht hingegen Obstbauer Franz Allerstorfer den Frühstart der Natur. Bei ihm gehen derzeit die ersten Knospen an den Obstbäumen auf, drei Wochen früher als sonst. "Umso früher die Blüte ist, umso größer ist die Gefahr eines Spätfrosts", so Allerstorfer. "Weil bei minus vier bis sechs Grad friert dann ein beträchtlicher Teil der Ernte ab."

Besonders Steinobst wie Marille, Kirsche und Zwetschke könnten unter solchen Spätfrösten leiden. In den vergangenen Jahren war das etwa auch in größeren Anbaugebieten in Niederösterreich und der Steiermark immer wieder einmal der Fall. Ohne einen Wintereinbruch mit Frost könnte es heuer aber ein gutes Obstjahr werden, heißt es.