Wirtschaft

Die besten Finanzunternehmen 2021 sind klimafit und krisenresistent

Wie wirken sich Niedrigzinsumfeld, Inflationsdruck, der Megatrend Nachhaltigkeit und aktuelle Bedrohungen wie Cyberattacken auf die Geschäftsmodelle der Finanzindustrie aus? Welche Banken, Versicherungen, Fondsgesellschaften, Pensions- und Vorsorgekassen, performen in dem aktuellen Niedrigzinsumfeld am besten?

Das Finanzmedium „Börsianer“ hat im Herbst 2021 zum siebten Mal in Folge 147 Unternehmen einem ultimativen Härtetest unterzogen. Die Auswertung erfolgte durch die Wirtschafts- und Steuerberatungskanzlei BDO Austria. Das Ergebnis ist ein objektives Ranking der österreichischen Finanzindustrie.

Sieger mit grünen Daumen

An der Spitze thront 2021 die VBV-Pensionskasse AG, die zum fünften Mal als beste Pensionskasse aus dem Test hervorging. Die Linzer APK Vorsorgekasse AG, letztes Jahr noch an der Spitze, liegt knapp dahinter auf Platz 2, kann aber den Titel als beste Vorsorgekasse verteidigen.

Über den Titel Beste Bank darf sich in diesem Jahr erstmals die Kommunalkredit Austria AG freuen. Der Infrastrukturdienstleister liegt knapp vor der Schoellerbank AG, die als beste Privatbank ausgezeichnet wurde. Columbia Threadneedle Investments wird als bester Asset-Manager ausgezeichnet und wanderte damit vom 15. Platz 2019, dem dritten Platz 2020 an die Spitze.

Die Österreichische Hagelversicherung holt als beste Versicherung bereits den siebten Titel. Aufsteiger des Jahres in den besten 100 ist die VAV Versicherung AG. Unter den Top Ten befinden sich vier Versicherungen, drei Asset-Manager, zwei Pensionskassen und eine Vorsorgekasse.
 
Neben den fünf Gesamtsiegern wurden neun relevante Rubrikensieger ermittelt: Oberbank AG (Universalbanken), Kommunalkredit Austria AG (Spezialbanken), Kommunalkredit Austria AG (Direktbanken), Schoellerbank AG (Privatbanken), S Bausparkasse (Bausparkassen), Raiffeisen Factor Bank AG (Factoring Bank), 3 Banken-Generali Investment (Inländische Fondsgesellschaft), Columbia Threadneedle Investments (Ausländische Fondsgesellschaft) und die Österreichische Hagelversicherung (Spezialversicherungen).

Finanzbranche ist krisenresistent

Dominik Hojas, Chefredakteur Börsianer, über das goldene Ranking: „Ein Blick in die Bilanzen der Finanzunternehmen zeigt, sie sind in den vergangenen Jahren krisenresistenter geworden. Für die großen Tanker waren die Ergebnisse 2020 im Vergleich zu den kleineren Spezialisten allerdings schlechter, weil der Impact der Corona-Pandemie offenbar stärker negativ durchschlägt.“

Börsianer-Projektleiterin, Ingrid Krawarik sagt, „Das Thema Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig, das Risikomanagement ist dadurch extrem gefordert. Auch übertreffen sich die Unternehmen mit ihren grünen Produktpaletten, das führt wiederum zu mehr Wettbewerb.“ Angst haben die Konzerne aktuell vor allem vor Cyberangriffen. Hier wird stark in die Infrastruktur und Sensibilisierung der Mitarbeiter investiert.

Sonderpreise

Auch in diesem Jahr legte die „Börsianer“-Redaktion wieder einen besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Innovation und hat zwei Sonderpreise verliehen. Den Titel der nachhaltigsten Bank holt sich zum ersten Mal die Hypo Oberösterreich AG. Die Bank hat sich vorgenommen das Volumen der nachhaltigen Finanzierungen jährlich um zehn Prozent zu steigern.

Bei den nachhaltigen Veranlagungen ist geplant, das Volumen bis 2050 um 50 Prozent zu erhöhen. Weitere Auszeichnungen gingen an die Amundi Austria oder die Helvetia Versicherungen AG.
Im Bereich Innovation wurde neben der Austrian Anadi Bank AG auch die Gutmann KAG sowie die Wiener Städtische Versicherung AG ausgezeichnet.

Sie steckt in den nächsten drei Jahren 100 Millionen Euro in ihre Digitalisierungsstrategie und wurde bereits für die „Loslegen-App” ausgezeichnet. Alle weiteren Sonderpreis-Sieger sind auf der Ehrentafel im Anhang gelistet und in der aktuellen Printausgabe dem goldenen „Börsianer 500“ zu finden.

Härtetest

Das Ranking gilt am Markt als echter Härtetest und hat sich für alle Leser und Kunden zu einem anerkannten Vergleichsmaßstab entwickelt. Das Scoring-Modell des goldenen Börsianer-Rankings ist hart, aber fair. Dazu war es den Unternehmen möglich, ihre direkten Mitbewerber im Rahmen der Peergroup (1. Scoring) zu bewerten. Weiters waren relative und absolute Kennzahlen (2. Scoring) der jeweiligen Branche für die Platzierung ausschlaggebend.

Die Redaktionsbewertung (3. Scoring) basiert auf Fragebögen, die mit Fachexperten entwickelt wurden. Jede der drei Scoring-Säulen fließt gleichwertig in das Gesamtergebnis ein. Die drei Teilergebnisse werden transparent in den offiziellen Börsianer-Ranglisten veröffentlicht. Das Endergebnis bildet der Mittelwert.