Wirtschaft

Bekannte Modemarke nun auch in Österreich pleite

Die Bekleidungskette Gerry Weber ist nun auch in Österreich pleite. Der deutsche Mutterkonzern hatte bereits im Juni Insolvenz angemeldet, nun folgt auch die Österreich-Tochter. Die nunmehr insolvente österreichische Gerry Weber GmbH beschäftigt laut Creditreform, AKV und KSV1870 107 Dienstnehmer.

"Sie hat die Textilwaren von anderen Gerry-Weber-Unternehmen bezogen und in Österreich im eigenen Namen verkauft", so der AKV.

 

Die Pleiteursachen

"Die Schuldnerin erwirtschaftete im Jahr 2022 Verluste. Auch ist jedenfalls in den nächsten drei Jahren mit keiner positiven Geschäftstätigkeit der Schuldnerin zu rechnen, vielmehr wären laufende Verlustfinanzierungen vorzunehmen, was die Alleingesellschafterin am 19.7.2023 final abgelehnt hat", heißt es im Insolvenzantrag. "Aufgrund der Entscheidung der Gerry Weber International, die Schuldnerin nicht weiter zu finanzieren, kann die Geschäftsleitung der Schuldnerin keine positive Fortbestehensprognose aufstellen."

Schulden und Vermögen

Laut Creditreform betragen die Gesamtverbindlichkeiten 2,58 Millionen Euro betragen, davon entfallen 1,71 Millionen Euro auf Rückstellungen, 472.000 Euro auf Gutscheine und 297.400 Euro auf die Finanz. Die Aktiva betragen rund 2,07 Millionen Euro, davon entfallen 1,06 Millionen Euro auf Fertigwaren und 894.400 auf Bank- und Kassa-Guthaben.

Wird das Unternehmen im Insolvenzverfahren liquidiert, werden zusätzlich 2,21 Millionen Euro für den Mitarbeiterabbau schlagend, 1,1 Millionen Euro entfallen auf den Mietaufwand, 1,5 Millionen Euro auf Schadenersatzansprüche der Vermieter bei vorzeitiger Vertragsbeendigung und 891.000 Euro auf den Rückbau aller Standorte.

Künftig nur noch Onlinehandel und  Großhandel

In Österreich werden laut der renommierten Masseverwalterin Ulla Reisch alle 20 Filialen geschlossen. Mit einer neuen Gesellschaft soll hierzulande künftig nur noch ein Onlinehandel betrieben und andere Modehändler mit Gerry Weber-Produkten beliefert werden.

Der Modehersteller will bis September 122 der 171 Filialen in Deutschland schließen. Betroffen davon sind etwa 350 Mitarbeiter, wie das Unternehmen im Juni mitteilte.

Nicht die ersten Probleme

Dabei handelt es sich nicht um die ersten Probleme, die die deutsche Modekette hat. Bereits 2019 war das deutsche Unternehmen zum ersten Mal insolvent.

Damals konnte sich das Unternehmen unter Eigenverantwortung sanieren, 230 Filialen in Europa wurden geschlossen. Darunter auch 35 in Österreich.

Das Filialnetz in Österreich wird geschlossen:

 

Wien
Graben 29A, 1010 Wien
Olympiaplatz 2, Stadion-Center, Top 1/9, 1020 Wien
Landstraßer Hauptstraße 27, 1030 Wien
Ignaz-Köck-Strase 1, Shopping-Center-Nord, Top 29, 1210 Wien
Breitenfurter Straße 372, Riverside, Top 27, 1230 Wien
Albert-Schweitzer-Gasse 6/Top 8, 1140 Wien (Auhofcenter)

Niederösterreich
Mühlenring 38, FMZ Kaufein, Shop 9 2020 Hollabrunn
Zehnergürtel 12-24, EKZ Fischapark, 2700 Wiener Neustadt

Burgenland
Hauptstraße 22a, 7000 Eisenstadt
Kalberweide 3, Shop 10A, 7111 Parndorf

Salzburg
Designer Outlet McArthur Glen, Kasernenstraße 1, 5073 Salzburg
Gusswerk Halle 5 B 3/EG, Söllheimerstr. 16, A 5020 Salzburg

Steiermark
Wiener Straße 365, EKZ Shopping Nord, 8051 Graz

Oberösterreich
Ikea-Platz 4, Haid Center, Shop 42, 4053 Kremsdorf
Gunskirchener Straße 7, Max Center EKZ, 4600 Wels

Kärnten
St. Veiter Ring 20, City Arkaden, Shop 64, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Klagenfurter Straße 2, 9220 Velden am Wörther See

Tirol
Bahnhofstraße 34, 6300 Wörgl
Weissenbachgasse 9, Inntal-Center, EG 07, 6410 Telfs

Vorarlberg
Kaiserstraße 12, 6900 Bregenz