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Biofilme als Ursache von Reizdarm

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) und das Reizdarmsyndrom (RDS) sind Erkrankungen des Magen-Darmtrakts, die nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken, sondern deren Ursache auch noch nicht eindeutig geklärt ist. Die Therapie beschränkt sich hauptsächlich auf die Linderung der Symptome.

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Einen Hinweis für das Problem, und auch für die Lösung, hat man nun im Darm der betroffenen Patientinnen und Patienten gefunden, bei denen in endoskopischen Untersuchungen sogenannte Biofilme an der Darmschleimhaut festgestellt wurden. „Biofilm, das ist eine Ansammlung von Mikroorganismen, insbesondere von Bakterien, die an der Darmoberfläche haften und von einer Schleimschicht umgeben sind“, erklärt Markus Muttenthaler, der das vom WWTF geförderte Projekt zur Untersuchung von Schleimhautbiofilmen von Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen an der Universität Wien leitet.

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Derzeit gibt es keine biofilm-spezifischen Medikamente, das wollen wir mit unserer Forschung ändern

Assoz. Prof. Dipl.-Ing. Markus Muttenthaler, PhD Medizinchemiker

„Unter normalen Umständen sind Biofilme im Darm unbedenklich und können sogar nützlich sein, um eine gesunde Darmflora aufrechtzuerhalten. Sie können jedoch zum Problem werden, wenn sie durch eine Störung des Gleichgewichts der Darmflora (Dysbiose) übermäßig wachsen oder wenn pathogene Bakterien in den Biofilm eindringen und sich dort vermehren“, erläutert Mutten-thaler weiter.

Ein Ungleichgewicht des Darm-Mikrobioms entsteht zum Beispiel durch wiederholten oder übermäßigen Einsatz von Antibiotika, aber auch durch falsche Ernährung. Das fördert das Wachstum jener Bakterien, die für Beschwerden und Krankheiten verantwortlich sein können. Auch ein krankmachender Biofilm kann sich dadurch bilden, dessen Rolle bei Magen-Darm-Erkrankungen aber noch nicht vollständig erforscht ist. Betroffene haben oftmals schon einen langen Leidensweg hinter sich und hoffen auf Erkenntnisse auf diesem Gebiet. „Leider ist dies ein langer, aber notwendiger Weg, und Forschungsgelder wie die vom WWTF, spielen hier eine wichtige Rolle“, sagt Muttenthaler zum Abschluss.

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