Thema/suedosteuropa

Das Aufräumen nach der Katastrophe

Jetzt, wo sich das Wasser ins Bett der Save und anderer Flüsse zurückgezogen hat, wird das Ausmaß der Hochwasser-Katastrophe sichtbar. Weite Teile Serbiens, Bosniens und Kroatiens liegen unter einer Schlammdecke. Ernten wurden vernichtet, Tierkadaver verseuchen das Trinkwasser, die Häuser sind feucht, verschlammt, unbewohnbar. Der Schaden geht in die Milliarden.

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Dutzende Tote sind zu beklagen, die Überlebenden haben oft nicht mehr als die Kleidung, die sie am Leib tragen. "Wir leben und wir haben uns", ist ein Satz, den man im Katastrophengebiet oft zu hören bekommt.

Schaufel und Saatgut

Die erste Not konnte mit Trinkwasser- und Nahrungsmittel-Lieferungen gemildert werden. Jetzt geht es um den Wiederaufbau. Und es fehlt an allen Ecken und Enden: vom Bagger über die Mischmaschine, vom Zement über die Schaufel, vom Traktor über das Saatgut bis zum Nutztier.

Der KURIER hilft mit seinen Partnern – dem Roten Kreuz, der Caritas und Raiffeisen –, um die verheerenden Folgen des Hochwassers zu mildern. Für drei konkrete Hilfsprojekte wurden Aufbausteine definiert, die mittels Spenden finanziert werden.

Die KURIER-Redaktion bittet deshalb auch die Leserinnen und Leser, die Nachbarn beim Wiederaufbau mit Spenden für die Aktion zu unterstützen. Es gibt Aufbausteine für die Reparatur von Häusern, für den Neustart der Landwirtschaft und für soziale Projekte.

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Die Raiffeisen-Familie geht mit gutem Beispiel voran und hat zusätzlich zu mehr als 100.000 € an Sofortmaßnahmen die ersten 16 Bausteine im Wert von 80.000 € gespendet. Kanzler Werner Faymann, Finanzminister Michael Spindelegger und Außenminister Sebastian Kurz sagten Unterstützung zu und wollen auch aus ihrer Privat-Schatulle zur Hilfsaktion von KURIER AID AUSTRIA beitragen.

KURIER AID AUSTRIA: So können Sie helfen

Spenden Sie für einen Baustein im Wert von 5000 Euro und unterstützen Sie damit den Wiederaufbau von Häusern, der Landwirtschaft oder die Hilfe zur Selbsthilfe. Mit jedem Spendenbetrag tragen Sie zur Fertigstellung eines Bausteins bei:
IBAN: AT92 3100 0001 0403 6315 BIC: RZBAATWW

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar – als Nachweis genügen Einzahlungsbelege oder Kontoabbuchungen. Gerne senden wir Ihnen auch eine Spendenbestätigung zu. Geben Sie dafür bei der Einzahlung Namen und Adresse an. Jeder Spender mit vollständigen Daten wird namentlich auf KURIER.at genannt.
Großspender, die um 5000 Euro ganze Bausteine finanzieren, werden im KURIER mit einem „Aufbaustein“ veröffentlicht. Großspender können sich gerne unter 01/52100-2362 oder suedosteuropa@kurier.at direkt an den KURIER wenden. Bitte sehen Sie von Sachspenden ab, diese können leider aus logistischen Gründen nicht angenommen werden.

Mehr Informationen zur Hilfsaktion finden Sie hier.

Bilder: Die Jahrhundertflut am Balkan

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Unsere Seite 1 drückt die Verzweiflung der Menschen aus: "Wir haben alles verloren."

Wir arbeiten im KURIER-Lernhaus mit dem Roten Kreuz, der Bauwirtschaft und Raiffeisen zusammen und betreiben mit der Caritas oft humanitäre Projekte. Bei Gesprächen wurde rasch klar, dass die wahren Probleme für die Betroffenen erst entstehen, wenn sich das Wasser wieder zurückzieht, wenn keine schrecklichen Bilder mehr zu uns kommen. Der Wiederaufbau wird mühsam und teuer, da müssen wir unseren Nachbarn helfen.

Der KURIER wird im Herbst 60 Jahre alt. Humanitäre Projekte im In- und Ausland waren neben der journalistischen Arbeit von Anfang an ein Markenzeichen. Im Kärntner Dorf Flattach leben schon die Enkel der Familien, die vor 50 Jahren nach einer Flut neue Häuser bekamen, in Armenien wurden nach dem Erdbeben von 1988 Häuser gebaut und nach dem Tsunami im Jahr 2005 spendeten KURIER-Leser so viel Geld, dass auf Sri Lanka ein Österreich-Dorf errichtet werden konnte. Wir wollen wieder helfen, jeder gespendete Euro wird über Rotes Kreuz und Caritas verteilt und kontrolliert. Spender können veröffentlicht werden oder aber anonym bleiben. DANKE FÜR IHRE HILFE!

Der frühere Caritas-Präsident Leopold Ungar hat bis zu seinem Tod im Jahr 1992 nicht nur Sozialprojekte mit dem KURIER organisiert, sondern auch für die freizeit geschrieben. Wenn jetzt der Platz vor unserem neuen Redaktionsgebäude in Heiligenstadt nach ihm benannt wird, werden wir täglich an sein Engagement erinnert. In seiner Tradition werden wir weiterarbeiten.

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Das erste Ziel ist es, mittels der Aufbausteine die Wohnungen und Häuser in den betroffenen Gebieten so weit in Schuss zu bringen, damit die Familien wieder einziehen können. Um 5000 Euro kann man zur Trockenlegung, zur Reinigung und zu Reparaturen sowie zur Desinfektion der großteils noch immer verschlammten Wohnräume beitragen. Zusätzlich wird damit die Wiederanschaffung von Möbeln und Haushaltsgeräten unterstützt, die vom Jahrhundert-Hochwasser vor drei Wochen vernichtet worden sind.
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Nach den massiven Regenfällen, denen Überschwemmungen folgten, sind große Teile der Ernte in Serbien und Bosnien vernichtet. KURIER AID AUSTRIA legt auch deshalb ein großes Augenmerk auf den Agrarbereich, weil viele Einwohner der Region Selbstversorger sind, denen die Lebensgrundlage entzogen wurde. Mit einem Aufbaustein für Landwirtschaft kann die größte Not von fünf Familien gemildert werden. Für den Gegenwert von 5000 Euro werden Nutzgebäude repariert, Saatgut für die nächste Ernte angeschafft und der Viehbestand aufgestockt.

Hauskrankenpflege Mit den Aufbausteinen für Hilfe zur Selbsthilfe soll die notwendige Pflege von alten und kranken Menschen, die von der Hochwasser-Katastrophe betroffen sind, aufgebaut werden. Ein eigenes Team soll aufgebaut und die Ausbildung von Freiwilligen unterstützt werden.

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Kinder- und JugendarbeitRund eine halbe Million Kinder und Jugendliche leiden unter den Folgen der Überschwemmung. Ihnen soll mit der Gründung eigener Kinder- und Jugendgruppen unter die Arme gegriffen werden. Ziel ist auch die Ausbildung von professionellen Betreuern und die Bereitstellung von geeigneten Räumlichkeiten.

Katastrophenvorsorge Einer der wichtigsten Punkte ist zudem die Unterstützung zur Vorsorge vor künftigen Katastrophen. Geeignete Maßnahmen, wie etwa Katastrophenübungen, Ausarbeitung von Evakuierungsplänen, Erste-Hilfe-Ausbildungen und die Einrichtung von Katastrophenlagern stehen dabei ebenso im Vordergrund wie die Ausbildung von Freiwilligen, die bei künftigen Einsätzen die Rettungskräfte unterstützen.

Der Außenminister hat sich ein Bild von der Lage im Hochwassergebiet gemacht und weiß um das Ausmaß der Zerstörung: Sebastian Kurz fungiert nun auch als Botschafter der KURIER-Aktion „Wiederaufbau Südosteuropa“: „Bei dem, was wir zuletzt in Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien erleben mussten, handelt es sich um die schwerste Hochwasserkatastrophe seit 120 Jahren. Alleine in Bosnien-Herzegowina wurden 100.000 Häuser zerstört und in Teilen des Landes droht ein totaler Ernteausfall. In Serbien sind 4500 Kilometer Straßennetz beschädigt und zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche betroffen.

Katastrophenfonds

Der wirtschaftliche Schaden ist noch nicht bezifferbar, liegt aber jedenfalls in Milliardenhöhe. Um die am meisten betroffenen Länder Serbien und Bosnien-Herzegowina zu unterstützen, hat die Bundesregierung beschlossen, eine Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitzustellen.
Die Hilfe auch österreichischer NGOs vor Ort ist unverzichtbar bei der Bewältigung der schwerwiegenden Folgen dieser Flutkatastrophe. Daher brauchen die Menschen in diesen Ländern dringend Ihre Spende.“

Sebastian Kurz, Außenminister der Republik Österreich

"Das Rote Kreuz ist eine Organisation, die in 189 Ländern der Erde dafür da ist, Menschen in Not zu helfen. Unsere Kollegen in Bosnien, Serbien und Kroatien gehörten zu den ersten, die ihren Mitbürgern im Hochwassergebiet zu Hilfe eilten.
Das Ausmaß der Überschwemmungen ist so groß, dass internationale Unterstützung sofort in der ersten Phase der Nothilfe dringend notwendig war. Mittlerweile ist das Wasser zurückgegangen und es ist klar, dass der Wiederaufbau Monate, wenn nicht Jahre dauern wird.
Darum bündeln wir österreichische Hilfsorganisationen unsere Kräfte und tun gemeinsam mit dem KURIER unser Möglichstes, um den Menschen zu helfen, die jetzt alles verloren haben:
Weil es unsere Aufgabe ist, weil wir die Erfahrung haben und weil wir einen guten Grund haben zu helfen: Wir tun es aus Liebe zum Menschen. Und dafür brauchen wir Ihre Unterstützung.“

Michael Opriesnig, stv. Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes

„Rund drei Millionen Menschen sind von der Hochwasserkatastrophe in Bosnien, Serbien und Kroatien betroffen – darunter mehr als 500.000 Kinder.
Im Rahmen der akuten Nothilfe hat die Caritas die Menschen, die oft alles verloren haben, mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikeln versorgt. Nach dieser ersten Hilfe gilt es nun, die Opfer der Hochwasserkatastrophe beim Wiederaufbau zu unterstützen und ihre Lebensgrundlage zu sichern.
Möglichst rasch sollen die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen können. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe ist aber klar, dass die Hilfe einen langen Atem braucht.
Jede Spende zählt und hilft unseren verzweifelten Nachbarinnen und Nachbarn. Die Solidarität der Österreicherinnen und Österreicher ist enorm und setzt ein deutliches Zeichen der Hoffnung: Wir werden die Menschen in unseren Nachbarländern nicht im Stich lassen.“

Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich

„Nach der Hochwasserkatastrophe in Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien ist konkrete und vor allem rasche Hilfe in unserer unmittelbaren Nachbarschaft dringend notwendig.

Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien hat daher die Initiative übernommen, mit KURIER AID AUSTRIA Kräfte für den Wiederaufbau zu bündeln. Wir haben das Netzwerk der Raiffeisen-Familie mit den beiden großen Hilfsorganisationen Rotes Kreuz und Caritas für die Unterstützung bei den Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau der Infrastruktur aktiviert.
Der Fokus liegt vor allem auf der Wiederherstellung von Wohnraum, sicherer Versorgung und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Raiffeisen lädt Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner sowie alle KURIER-Leser ein, ihren Spenden-Beitrag zu leisten. Es geht hier im besten Sinne um Hilfe zur Selbsthilfe, wir dürfen unsere Nachbarn im Süden in dieser dramatischen Situation nicht allein lassen!“

Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien