Der Akrobat auf zwei Brettln hebt im Stubaital ab
Von Christoph Geiler
Jungstar, Wunderkind, Skikünstler – was hatte Matej Svancer nicht alles für Attribute verpasst bekommen. Als der Freestyler 2021 bei seinem Debüt im Weltcup im Big Air gleich allen um die Ohren sprang, wurde über den 17-Jährigen nur mehr in Superlativen geredet. Auf einmal galt der Schüler aus dem Pinzgau gar als Gold-Bank bei Olympia.
„Mich hat damals jeder nach oben gehypt, das war ziemlich anstrengend. Ich habe eh davor gewarnt, von mir zu viel zu erwarten“, erinnert sich Matej Svancer.
Nach der Hysterie rund um die Olympischen Winterspiele in Peking, bei denen der gebürtige Prager auf dem achten Platz gelandet war, wurde es ruhiger um den Akrobaten auf zwei Brettln.
In diesem noch jungen Weltcup-Winter meldete sich Matej Svancer freilich eindrucksvoll zurück: Der 20-Jährige gewann vor einem Monat den Saisonauftakt in Chur und feierte seinen dritten Weltcupsieg im Big Air.
An diesem Wochenende präsentiert der Österreicher seine Kunststücke und Tricks beim Slopestyle-Weltcup am Stubaier Gletscher. Für Matej Svancer ist dieser Bewerb, bei dem die Freestyler einen Parcours bewältigen müssen, die wahre Königsklasse.
„Slopestyle ist viel cooler, da kann man sich richtig als Skifahrer präsentieren und seinen Style zeigen“, betont der 20-Jährige. „Im Big Air zeigst du nur einen Trick, den du den ganzen Sommer über trainiert hast. Aber im Slopestyle brauchst du einen perfekten Lauf. Für mich ist es ein viel größeres Ziel, einmal dort erfolgreich zu sein.“
In diesem Bewerb springt und fährt Matej Svancer einem Podestplatz noch hinterher, beim Heimweltcup im Stubaital hat der Lokalmatador als Top-Ergebnis bisher einen sechsten Platz (2022) zu Buche stehen.