Die ÖSV-Frauen in der Krise: Wackelt jetzt der Liensberger-Trainer?
Bevor der Nachtslalom am Dienstagabend über die Bühne geht, dominiert in Flachau im österreichischen Lager vor allem ein Thema: die aktuelle Ergebniskrise der ÖSV-Technik-Läuferinnen, die sich mittlerweile in Richtung einer Trainerdiskussion entwickelt. In der Pause nach dem dichten Programm bis Flachau seien Anpassungen im Trainerteam durchaus möglich, hatte Cheftrainer Thomas Trinker am Montag gegenüber den Medien verraten. Während ÖSV-Finanzchef Patrick Ortlieb in den Vorarlberger Nachrichten eine Trainerdiskussion allerdings ausschloss.
ÖSV-Chefin Roswitha Stadlober sah das am Dienstag freilich anders: "Es werden Veränderungen überlegt", sagt sie zum KURIER. "Aber das muss aus dem Team heraus entstehen – zwischen Athletinnen, Sportlichem Leiter und Cheftrainer. Wenn dort eine Entscheidung fällt, dann werden wir entsprechende Maßnahmen setzen." Sie spricht von "Kompetenzverschiebungen". Auch über eine mögliche Zukunft von Livio Magoni werde im Team entschieden. Die Präsidentin könne nicht garantieren, dass er weiter Katharina Liensbergers Trainer bleibt.
"Einfach weg"
Kollege Manuel Feller gab den Läuferinnen via ServusTV am Montag für die Krise den Tipp, "eventuell auf Urlaub zu fliegen". Denn sie seien "massiv in der Lockerheit eingeschränkt".
"Da bin ich ganz bei ihm", sagt Stadlober. Auch wenn sie es nicht "Urlaub", sondern "Abstand" nennt. Ein paar Tage nicht auf den Skiern zu stehen und sich auf etwas anderes zu konzentrieren, könne viel bringen. "Technisch kann man jetzt sowieso nichts verändern. Sie können es ja." Die Präsidentin nennt ein Beispiel aus ihrer eigenen aktiven Zeit, als sie – wie sie sagt – "abgestumpft" war. "Ich habe mich im Sommer einen Monat rausgenommen und bin viel wandern gegangen." Als sie damals "hochmotiviert" zurückkam, hat sie den Slalom-Weltcup gewonnen.