ÖSV-Klimaaktivist rast ins Aufgebot für die erste Weltcupabfahrt
Von Christoph Geiler
Es gibt wohl kaum einen österreichischen Skifahrer, der in den vergangenen Monaten so viele Schlagzeilen geschrieben hat wie Julian Schütter. Obwohl sich der steirische Abfahrer noch nicht richtig im Weltcup etabliert hat - die beste Platzierung ist ein 18. Platz - und er obendrein verletzt war, war dieser Julian Schütter in aller Munde.
So viele passionierte Klimaaktivisten und bekennende Veganer gibt es nun einmal nicht im Skizirkus,.
Julian Schütter nahm an Klimademonstrationen teil, er trat in Talkshows auf, die großen deutschen Tageszeitungen und Magazine widmeten dem Österreicher mehrere Seiten. Mitunter erweckte der 25-Jährige gar den Eindruck, als wäre er mehr Klimaaktivist als Skifahrer.
➤ Mehr lesen: ÖSV-Klimaaktivist Schütter: "Ich bin stolz auf meine Hater"
Wie ein Stockerl
Aber das war von Anfang an seine Intention. Julian Schütter machte nie ein Hehl daraus, dass er seine Position als ÖSV-Läufer dazu nützen wolle, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
"Der Spiegel hat eine Doppelseite über mich gemacht. Für mich persönlich ist das ein riesiger Erfolg. Auf das bin ich sehr stolz. Für mich hat das einen Stellenwert wie ein Stockerl im Weltcup."
Mittlerweile ist Julian Schütter wieder in den Weltcup zurückgekehrt. Nach seinem Kreuzbandriss, den er sich im Jänner in Kitzbühel zugezogen hatte, stieß der Steirer in Nordamerika zum ÖSV-Speedteam und bei seinem Comeback gleich einmal eine so gute Figur, dass er sich einen Startplatz für die erste Saisonabfahrt in Beaver Creek ergatterte.
➤ Mehr lesen: ÖSV-Star Schwarz: In nur vier Rennen zur Abfahrtshoffnung
In der ÖSV-internen Qualifikation, die am Mittwoch im Rahmen des zweiten Abfahrtstrainings auf der Birds-of-Prey-Piste ausgetragen wurde, belegte Julian Schütter den 49. Rang und war damit knapp schneller als seine Mitstreiter Christoph Krenn, Johannes Strolz, Andreas Ploier undd Christian Walder - damit ist Schütter einer der acht österreichischen Startplätze für die erste Abfahrt sicher.
ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer hatte vor der Rückkehr von Julian Schütter ins Team das Gespräch mit dem Steirer gesucht. "Ich habe mit ihm auch über seine Klimaaktivitäten geredet und ihm versichert: Ich messe dich rein am Sportlichen. So lange du dich gegen den Verband und das Team nicht negativ äußerst, ist mir das egal."