Sport/Wintersport

Kitzbühel: Manche Skistars vermissen die Partystimmung

Ab sofort herrscht wieder Eiszeit im alpinen Skiweltcup. Zumindest was die Stimmung an der Piste betrifft. Sahen am vergangenen Samstag bei der Lauberhorn-Abfahrt im schweizerischen Wengen noch 19.500 Fans den Oberösterreicher Vincent Kriechmayr zum Sieg sausen, dürfen in dieser Woche am Hahnenkamm offiziell nur 1.000 Besucher die berühmt-berüchtigte Kitzbüheler Streif aus nächster Nähe (und mit FFP2-Maske) bestaunen.

Party in der Schweiz - Flaute daheim

Der Kärntner Rennläufer Marco Schwarz beschreibt den abrupten Stimmungswechsel folgendermaßen: "In der Schweiz geht es brutal rund, daheim ist fast Lockdown." Dennoch gibt auch der Techniker vor den 82. Hahnenkammrennen zu, dass 1.000 Zuschauer immerhin 1.000 mehr seien als im letzten Jahr, "da dürfen wir nicht jammern".

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Im Jänner 2021 war das Spektakel in der Gamsstadt aufgrund der Pandemie-Maßnahmen noch vor komplett leeren Rängen über die Bühne gegangen. Auch heuer müssen die Veranstalter aufgrund der rechtlichen Vorgaben und des politisch vorherrschenden Kurses einen strengeren Weg einschlagen als einige andere Länder.

"Platz ohne Ende"

Nach zwei stimmungsvollen Rennwochenenden in der Schweiz (Adelboden, Wengen) sehen das die ÖSV-Rennläufer mit gemischten Gefühlen. "In Adelboden waren 13.000, und dort haben wir viel weniger Platz. In Kitzbühel wäre ja Platz ohne Ende, von dem her könnte man schon ein paar mehr Zuschauer zulassen", meint Slalomfahrer Michael Matt.

Teamkollege Johannes Strolz, im Slalom von Adelboden sensationell zum Premierensieg gecarvt, relativiert: "Es tut natürlich schon weh, dass man vor leerem Haus fährt. Man muss da einfach vernünftig sein und versuchen, dass man über den Skisport hinausdenkt."

Am Stellenwert der Hahnenkammrennen im alpinen Rennlauf ändern die Beschränkungen wenig, so mancher Athlet ist gar froh, wenige Wochen vor den Olympischen Winterspielen sich keinem unnötigen Infektionsrisiko auszusetzen. "Es würde mich schon anzipfen, wenn ich da wieder vier Jahre darauf warten müsste", gesteht Manuel Feller.

Perfekte Prognosen

Gestrafft wurde heuer auch das Programm. Das erste Training für die zwei geplanten Abfahrten am Freitag und Samstag geht erst am Mittwoch in Szene, der Slalom am Sonntag am Ganslernhang bildet traditionell den Abschluss. Längst rennfertig sind die Pisten. Und auch die Wetterprognose verspricht eine perfekte Kitzbühel-Woche. Zumindest aus sportlicher Sicht.