Sport/Wintersport

FIS extrem: Weltverband könnte Freeriden zu Olympia führen

Die Freeride World Tour (FWT), die seit 2008 Weltmeisterschaften der Freerider in den Kategorien Ski und Snowboard veranstaltet, wird vom Internationalen Skiverband (FIS) übernommen. Ab Saison 2022/2023 werden "die Kräfte gebündelt", wie es bei der FIS in einer Aussendung heißt.

Bei der FWT treten die besten Freerider und Freeriderinnen der Welt auf höchst anspruchsvollen alpinen Hängen gegeneinander an. Die Idee wurde 1996 mit dem Start der Xtreme Verbier-Events ins Leben gerufen. Die Tour umfasst derzeit mehr als 6.000 Athleten von der Juniorenebene bis zur sogenannten Elite. Pro Saison finden etwa fünf Veranstaltungen in der Eliteklasse in Europa, Nordamerika, Südamerika und Ozeanien statt.

Durch die Übernahme der FWT durch die FIS erhofft man sich eine weitere Entwicklung auf der globalen Bühne - mit der Aussicht auf eine Aufnahme zum Kalender der Olympischen Spiele.

Geleitet wird die Tour aber weiter vom FWT-Team, das in Verbier (Schweiz) seinen Sitz hat. Man betont dabei, weiter an den Grundwerten Sicherheit, Leistung, Verantwortung, Inklusivität und Spaß festzuhalten. Auch Wettkampfformat und Judging (Punktericher) soll gleich bleiben.

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"Atemberaubende Action"

Die FIS wird sich unter anderem auf das Marketing der Tour konzentrieren und sie in die FIS-Struktur integrieren. "Durch die Integration von FWT wird die FIS ihr Portfolio um eines der aufregendsten und dynamischsten Wintersport-Wettkampfformate erweitern", sagt FIS-Chef Johan Eliasch, der von einer "Win-Win-Situation" für alle Parteien spricht. Mit der "atemberaubenden Action" der FWT freue man sich auf ein "völlig neues Element des Skifahrens und Snowboardens" im Rahmen der FIS.

Auch bei der Freeride World Tour, die sich aus der Leidenschaft einzelner Freerider heraus entwickelt hat, freut man sich über die Zusammenarbeit, versichert Nicolas Hale-Woods, Gründer von FWT. "Für unsere Freeride-Athleten und Event-Organisatoren bedeutet das mehr Zugang zu Unterstützung, mehr Sichtbarkeit und zu zusätzlichen Ressourcen."

Und der frühere schwedische Alpin-Skifahrer Matthias Hargin spricht aus, was sich viele denken: "Ich würde die Tour liebend gerne zukünftig auf der olympischen Bühne sehen."

ÖSV nicht überzeugt

Beim ÖSV stößt die Entscheidung aktuell übrigens auf wenig Gegenliebe. Das sportliche Portfolio des Verbandes ist bereits jetzt sehr weit gefächert – es deckt von Gras-Ski über Speed-Ski und Skibergsteigen eine breite Palette ab. "Wir sind der Meinung, dass dieser Sport durchaus Potenzial hat", sagt Generalsekretär Christian Scherer. "Zugleich muss man festhalten, dass kein einziger nationaler Verband das Freeriden integriert hat." Nationale Verbände seien demnach auf der Freeski-Tour aktuell auch nicht vorgesehen.