Corona-Cluster: Wie Bozen mit dem Bus ins Abseits fuhr
Von Peter Karlik
Monatelang war an den Sicherheitsbestimmungen gearbeitet worden, und dann musste gleich das allererste Spiel der bet-at-home ICE Hockey League verschoben werden. Der HCB Südtirol konnte am Freitag (17.30 Uhr) nicht zum Auftakt bei Liga-Neuling Bratislava antreten.
Das Spiel wurde verschoben und nur deshalb nicht 5:0 für Bratislava gewertet, weil alle Beteiligten wegen der heiklen Auftakt-Phase der neuen Liga alle Augen zudrückten. Laut Regelbuch muss eine Mannschaft zumindest einen Tormann und zehn Feldspieler mit negativen Covid-Tests stellen können.
Die Bozener hatten Mitte der Woche einen positiven Fall. Dann wurde die gesamte Mannschaft erneut getestet. Doch bevor die Ergebnisse vorlagen, stiegen die Spieler am Donnerstag in den Bus Richtung Slowakei. Irgendwo in der Steiermark kam die Nachricht, dass vier weitere Spieler im Bus positiv sind. Somit wäre es zu gefährlich gewesen, weiterzufahren. Denn die vier infizierten Spieler hätten in der Zwischenzeit die gesamte Mannschaft anstecken können. Gemeinsam mit der Liga und mit Bratislava wurde entschieden, dass das Spiel verschoben wird.
Weitere Verschiebung
Am Samstag wurde entschieden, dass auch das Sonntagspiel gegen Salzburg aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden wird. Ein neuer Spieltermin für diese Partie muss ebenfalls noch gefunden werden.
Capitals-Derby
Am Sonntag kommt es dann aber wirklich zum Liga-Debüt der Bratislava Capitals. Um 16.30 Uhr gastieren die Vienna Capitals im Hauptstadt-Derby in der Slowakei. Gespielt wird in der 10.000 Zuschauer fassenden WM-Arena, in die aber nur 500 Fans hineingelassen werden. Die Wiener waren am Freitag spielfrei. Ein direktes Duell in der Vorbereitung gewannen die Slowaken. Das habe aber nichts zu bedeuten, sagt Wiens Stürmer Rafael Rotter. „Das war vor ein paar Wochen, da war bei uns noch nicht viel Kraft, Koordination und System im Spiel. Aber Bratislava ist eine sehr gute Mannschaft.“ Typisch slowakisch eben.