Taylor vs. Cameron: Zwei unbesiegte Gigantinnen des Boxsports
Von Silvana Strieder
Dublin ist bereit für seinen Champion Katie Taylor. Auf der berühmten Ha’penny Bridge hängt ein „Good Luck Katie“-Banner, der Schriftzug ist auch auf Gehsteigen gesprayt. Auf einem Gebäude in der Stadt prangt ein mindestens fünf Meter hohes Plakat mit der jubelnden Athletin. Ein Straßenschild ziert die Aufschrift „Welcome to Katie Taylor Country“ und selbst das Trinity College wünscht ihrem „Champ“ für den anstehenden Kampf viel Erfolg.
Die mehrfache Leichtgewichtsweltmeisterin Katie Taylor boxt am Samstag gegen Chantelle Cameron in der ausverkauften 3Arena in Irland (ab 23.00 Uhr live auf DAZN). Es ist das erste Mal in ihrer Profi-Karriere, dass Taylor (22-0, 6 KOs) in ihrem Heimatland in den Ring steigt.
„Die Atmosphäre wird elektrisierend sein. Es hat lange gedauert und ich freue mich, dass ich den Boxsport wieder ins Land bringe. Wir sind eine Nation, die phänomenale Kämpfer hervorbringt“, sagt die 36-Jährige stolz auf der Pressekonferenz.
Eine Null muss gehen
Die 36-Jährige fordert die ebenfalls mehrfache Weltmeisterin Chantelle Cameron (17-0, 8 KOs) im Superleichtgewicht heraus. Beide sind in ihren Gewichtsklassen noch unbesiegt und halten Gürtel der vier großen Verbände (WBC, WBA, WBO und IBF), hinzu kommt noch Camerons IBO-Titel.
„Es fühlt sich unwirklich an, dass der Kampf tatsächlich stattfindet. Ich bin hier, um Katie Taylor zu verprügeln“, erklärt die Engländerin vor dem Matchup. Gewinnt jedoch Taylor den Zehn-Runden-Kampf, wird die Olympiasiegerin von 2012 unangefochtene Siegerin einer zweiten Gewichtsklasse.
„Die Leute haben schon länger über diesen Kampf gesprochen. Zwei ungeschlagene, amtierende Weltmeisterinnen – ich glaube, das ist das erste Mal, dass das in der modernen Ära des Sports passiert“, sagt Taylor, die seit 2016 in Amerika lebt und dort trainiert.
Ursprünglich hätte sie im Rückkampf gegen Amanda Serrano geboxt, doch die Puerto Ricanerin sagte aufgrund einer nicht genannten Verletzung ab. Vor einem Jahr schrieben die beiden im Madison Square Garden in New York als erster Frauen-Hauptkampf Geschichte.