Sport

Sportlerwahl: Eva Pinkelnig und Felix Gall holen sich den Niki

Da strahlte sie – abermals. Kaum eine Sportlerin ist derart oft grinsend oder lachend zu sehen wie Eva Pinkelnig. Die 35-jährige Vorarlbergerin hat allen Grund zu strahlen. Denn nach ihrem Sieg im Gesamtweltcup und den beiden WM-Silbermedaillen in der vorigen Saison hat sie die Anerkennung der österreichischen Sportjournalisten erhalten. Mountainbikerin Mona Mitterwallner und die bereits dreifache Sportlerin des Jahres, Snowboarderin Anna Gasser, gratulierten der Siegerin vom Podest.

Mit Pinkelnig wurde die Ehrung erstmals einer Skispringerin zuteil. Die Skispringerinnen haben es bisher zweimal (Chiara Kreuzer 2020 und Sara-Marita Kramer 2022) auf Platz zwei geschafft.

Der Tour-Held

Sportler und gleichzeitig Aufsteiger des Jahres ist Felix Gall. Er strampelte sich bei der Tour de France in die Herzen der österreichischen Sportfans. Drei Monate nach seinem Etappensieg bei der Königsetappe nahm der 25-Jährige die Niki-Trophäe nach Hause nach Osttirol. Erstmals seit Benjamin Raich 2006 darf das einstige Sport-Bundesland Tirol über einen Sieger aus den eigenen Reihen jubeln. Gall ist der dritte männliche Radsportler nach Richard Menapace (1949) und Georg Totschnig (2005), der das Rennen in Österreich macht. 2021 wurde Anna Kiesenhofer nach ihrem Olympiasieg geehrt.

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Mit Eva Pinkelnig und Felix Gall trifft eine Spätberufene auf einen Frühberufenen. Während Gall schon in Jugendjahren seine Erfüllung im Radsport fand und dort schon bald erfolgreich war, absolvierte Pinkelnig ihren allerersten Sprung auf einer Kinderschanze mit immerhin 24 Jahren. Beide Karrieren waren von Rückschlägen gezeichnet. Gall hatte nach seinem Sieg bei der Junioren-WM mit Selbstzweifeln zu kämpfen. „Für mich war es manchmal schwierig einzuschätzen, wie gut ich bin“, verriet er nach seinem Tour-Erfolg in Frankreich. „Dass sich Menschen hinterfragen, ist normal“, weiß er heute.

Pinkelnig ihrerseits hat so manch arge Verletzung wegstecken müssen. Ein Schädel-Hirn-Trauma hat sie ebenso wenig stoppen können wie ein Milzriss. Immer kam Pinkelnig zurück: „Ich bin jemand, der an das Gute glaubt. Ich glaube daran, dass sich ehrliche Arbeit immer lohnt. Das war ein Antrieb“, verriet sie jüngst im KURIER-Interview.

Sportlerin des Jahres
1. Eva Pinkelnig, Skispringen
2. Anna Gasser, Snowboard 
3. Mona Mitterwallner, Mountainbike 

Sportler des Jahres
1. Felix Gall, Radsport
2. Jakob Schubert, Klettern
3. Johannes Lamparter, Nordische Kombination 

Mannschaft des Jahres
1. Nationalteam Männer, Fußball
2. Red Bull Racing, Formel 1 
3. Anna-Maria und Eirini Marina Alexandri, Synchronschwimmen

Sportlerin mit Behinderung
1. Veronika Aigner, Ski Alpin
2. Carina Edlinger, Langlauf und Biathlon 
3. Jasmin Plank, Klettern

Sportler mit Behinderung
1. Thomas Frühwirth, Radsport
2. Johannes Aigner, Ski Alpin 
3. Markus Salcher, Ski Alpin

Special-Olympics-Sportlerin
1. Cornelia Zehner, Judo
2. Sandra Zirbisegger, Judo
3. Kerstin Holzer, Radsport  

Special-Olympics-Sportler 
1. Hans-Peter Fleck, Radsport  
2. Erik-Marc Schirmer, Boccia
3. Sascha Maikl, Powerlifting

Sportler mit Herz 
Michael Strasser, Radsport, für das Projekt „Training im Park“

Aufsteiger des Jahres
Felix Gall (Radsport), 

Trainerin des Jahres
Albena Mladenova, 
Synchronschwimmen

Emotionalster Sportmoment
Sepp Straka, Golf, für seinen Erfolg beim John Deere Classic sowie Rang zwei bei den British Open und die Einberufung und seine Leistung beim Sieg für Team Europa beim Ryder Cup

Special Award
Annemarie Moser-Pröll, Franz Klammer, Hans Krankl als Ikonen des österreichischen Sports

Dass Österreich ein Radsport-Land ist, hat nicht nur der Felix Gall in diesem Jahr bewiesen. Mit Thomas Frühwirth, Hans-Peter Fleck und Cornelia Zehner sowie Michael Strasser holten sich gleich fünf Radsportler eine Trophäe. Frühwirth beeindruckte mit einer emotionalen Rede über den Sinn von Sport und Medaillen und über seine Abkehr vom Alkohol.

Als Team des Jahres nahm das ÖFB-Nationalteam der Männer den Niki im Teamhotel in Wien am Abend vor dem Spiel gegen Belgien entgegen. Trainerin des Jahres wurde Albena Mladenova, Synchronschwimm-Coach der Alexandri-Schwestern.