Hudson, Straka und die Alexandris: Österreichische Flops bei Olympia
Games Over, die Olympischen Sommerspiele in Paris sind Geschichte. Das österreichische Team kehrt mit fünf Medaillen heim, in den vergangenen 60 Jahren war die Ausbeute nur 2004 in Athen und 2021 in Tokio (jeweils sieben Medaillen) besser.
Doch es lief aus österreichischer Sicht nicht alles rund. Etliche heimische Sportler blieben hinter den Erwartungen. Der KURIER zieht Bilanz.
Die Verlierer
- Anna Kiesenhofer
Es war klar, dass sich das goldene Märchen von Tokio 2021 nicht mehr wiederholen lassen würde. Drei Jahre nach der Sensation im Straßenradrennen kam die Olympiasiegerin in Paris nicht in Tritt.
Wie viele andere Fahrerinnen stürzte sie im Einzelzeitfahren. Mit viel Rückstand kam sie ins Ziel, distanzieren konnte sie nur eine Fahrerin aus Thailand und eine aus Ruanda. Im Straßenrennen landete sie abgeschlagen auf dem 52. Rang.
- Victoria Hudson
Die amtierende Europameisterin wollte bei Olympia zum großen Wurf ausholen. Die Erwartungshaltung lähmte aber offenbar den Arm der österreichischen Speerwerferin, die bereits nach der Qualifikation das Weite suchen musste.
Besonders bitter: Der österreichische Rekord, den Hudson in diesem Jahr aufgestellt hat (66,06 Meter), hätte in Paris zur Goldmedaille gereicht. Mit einem normalen Wurf wäre zumindest Silber möglich gewesen.
- Felix Auböck
Der Kurzbahnweltmeister über 400 Meter Freistil (2021) konnte in Paris der Konkurrenz nicht das Wasser reichen. Felix Auböck wurde von einer Verkühlung ausgebremst und erreichte in seiner Paradedisziplin nur den 24. Platz.
- Alexandri-Schwestern
Aus sportlicher Sicht ist der vierte Platz der Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri keineswegs ein Flop. Mit der rüden Reaktion der Zwillingsschwestern muss man freilich nicht synchron gehen.
Die Kritik an den Punkterichtern fiel harsch aus, die Alexandris kamen wie schlechte Verliererinnen rüber. Auch am Tag danach hatten sie sich noch nicht beruhigt.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die zwei bei ihrer Freien Kür einen deutlich niedrigeren Schwierigkeitsgrad gewählt hatten als die drei Paare auf dem Podest.
- Beachvolleyballer Horst/Hörl
Die beiden Beachvolleyballer waren völlig am Sand. Ein Sieg hätte dem Duo schon gereicht, um die angepeilte K.o.-Phase zu erreichen, doch Horst/Hörl wurden gnadenlos abgesmasht: Drei Niederlagen, Satzverhältnis 0:6.
- Sepp Straka
Der Ryder-Cup-Sieger und Zweite der British Open (2023) und die Greens des Le Golf National-Klub waren sich nicht wirklich grün. Die Auftaktrunde war mit Rang sechs noch verheißungsvoll verlaufen, danach fiel Straka zurück und beendete das Golfturnier abgeschlagen an 22. Stelle.
- Die Reiter
Erstmals seit 1996 hatte Österreich ein Springreitteam am Start, und die Hoffnungen auf eine Medaille waren vorhanden. Max Kühner mischt in der Weltspitze mit. Gerfried Puck ist ein erfolgreicher Routinier, Katharina Rhomberg hat sich mit gleich zwei Pferden qualifiziert.
Doch das Pferd von Vielseitigkeitsreiterin Lea Siegl fiel schon vor dem Bewerb beim Medizin-Check durch. Von den anderen bleiben wunderbare Bilder von ihrem Ausritt im Schlosspark von Versailles. Mehr nicht.