Steiermark-GP: Feuriges Rennen und erster Sieg für Martin
Was hat Jorge Martin, was Superstar Marc Márquez fehlt? Ein Sieg in der Steiermark. Der Spanier sicherte sich von der Poleposition aus seinen ersten Erfolg in der Königsklasse, den er danach ausgelassen feierte. Es war der sechste Ducati-Erfolg auf dem Red-Bull-Ring im siebenten Rennen seit 2016.
Die Blicke waren am Sonntag nach oben gerichtet. Jede Wolkenbank, die sich dem Red-Bull-Ring in Spielberg näherte, wurde mit Argwohn beäugt. Doch nicht alle fürchteten sich vor einem Regenrennen, manche sehnten eine himmlische Dusche nahezu herbei. Miguel Oliveira beispielsweise, der sich am Freitag bei einem Sturz am Handgelenk empfindlich verletzt hatte und sich auf nasser Strecke mehr ausrechnete. Auch Marc Márquez hoffte auf rutschiges Terrain. Sie wurden enttäuscht, es blieb trocken.
Feuerball
Schon in der dritten Runde erfolgte der große Schock, das Rennen musste abgebrochen werden, weil es in der dritten Kurve krachte. Wie schon im Vorjahr, als die MotoGP knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert war. Diesmal stürzte KTM-Pilot Pedrosa, Savadori konnte auf seiner Aprilia nicht mehr ausweichen und knallte ungebremst in Pedrosas Maschine, beide Bikes gingen in Flammen auf. Die Fahrer trugen keine gröberen Verletzungen davon.
Die Putzkolonne hatte danach ihren großen Auftritt, die Kurve wurde geschrubbt und geföhnt, sodass der Grand Prix fortgesetzt werden konnte. Nach dem Re-Start dominierte Martin das Geschehen vor Weltmeister Joan Mir, der sich mit Platz zwei zufrieden geben musste. Dritter wurde WM-Leader Fabio Quartararo, Márquez landete auf Platz acht. Gemischte Gefühle gab es bei KTM im Heim-GP. Einerseits musste Oliveira wegen technischem Defekt aufgeben, andererseits kämpfte sich Brad Binder sehenswert auf Platz vier vor, Pedrosa wurde Zehnter.
Jorge Martin war nach seinem Premierensieg überwältigt: „Ich kann es gar nicht glauben. Ich war dermaßen fokussiert, wollte unbedingt diesen Sieg heimfahren.“ Im April hatte er sich noch in Portugal bei einem Sturz noch acht Knochen gebrochen.