Poleposition für Carlos Sainz im Ferrari-Land Italien
Die Poleposition für den Grand Prix von Italien in Monza (Sonntag, 15.00/live ORF1, Sky) ging unter dem großen Jubel des Publikums an Carlos Sainz Jr. Der Spanier war mit dem Ferrari um 13 Tausendstelsekunden schneller als WM-Dominator Max Verstappen.
"Sagt mir, wir haben es!", fragte Sainz am Funk. "Ja, wir haben es!", war die Antwort. Beim Interview danach schwärmte der Spanier: "Das war ein sehr intensives Qualifying. Eigentlich waren wir drei fast gleich schnell. Vielleicht habe ich die Poleposition in der letzten Kurve geholt. Da habe ich alles riskiert."
Verstappen sprach von einer "eigentlich" guten Runde und freute sich auf das Rennen: "Natürlich werde ich versuchen, das Rennen zu gewinnen."
Auf Rang drei kam der zweite Ferrari-Pilot Charles Leclerc. "Dieses Gefühl ist einfach fantastisch", sagte der Monegasse. "Aber natürlich wollte ich ein bisschen mehr als Rang drei. Wir sollten zufrieden sein." Neben ihm wird mit George Russel ein Mercedes-Fahrer starten. Der Mexikaner Sergio Perez schaffte es nur auf Platz fünf.
Keine Strafe
Gegen beide Ferrari-Fahrer wurden Ermittlungen eingeleitet. Denn in ihrer Auslaufrunde nach dem ersten Qualifying-Durchgang waren Leclerc und Sainz langsamer unterwegs als erlaubt - eine Strafe stand im Raum. Unmittelbar nach dem Ende des Qualifyings kam die Meldung, dass keine Strafe folgen wird.
Ein Debakel setzte es für die beiden französischen Alpine-Piloten. Sowohl Pierre Gasly als auch Esteban Ocon scheiterten bereits in Q1. "Wir haben mit der Höchstgeschwindigkeit zu kämpfen", sagte Gasly. "Unser Paket ist nicht gut genug. Wir sind nicht konkurrenzfähig."
Wird Massa noch Weltmeister?
Am Rande des Grand Prix von Italien gab sich Ex-Pilot Felipe Massa kämpferisch: „Ich habe eine Gewissheit: Dieser Titel gehört mir und es ist Ferraris 16. Fahrertitel“, sagte der 42-Jährige in einem RAI-Interview und meinte damit den WM-Titel 2008.15 Jahre nach dem „Crashgate“ von Singapur will der Brasilianer weiterhin mit aller Vehemenz juristisch um Wiedergutmachung für seine WM-Niederlage kämpfen: "Ich verstehe nicht, warum ein Manipulationsfall nicht auf die richtige Art überprüft werden kann, selbst wenn dies ein Jahr, zwei Jahre oder 15 Jahre später geschieht.“
Massa geht es um die Vorkommnisse rund um das Singapur-Rennen 2008. Auf dem Stadtkurs krachte damals der Brasilianer Nelson Piquet junior mit seinem Renault absichtlich in die Leitplanken. Der Unfall und die anschließende Safety-Car-Phase ermöglichten seinem damaligen Teamkollegen Fernando Alonso den Sieg.
Massa führte das Nachtrennen damals lange an. Nach dem Piquet-Unfall unterlief Ferrari aber ein missratener Boxenstopp samt abgerissenem Tankrüssel, wodurch Massa schließlich punktlos nur als 13. ins Ziel kam. Im Finale von Brasilien fehlte ihm dann nur ein Punkt auf Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren.