Sport/Fußball

Warum Krisenklub WSG Tirol auf Augenhöhe mit Ajax Amsterdam ist

Normalerweise wären sie bei der WSG Tirol stolz, wenn ihr Verein in einem Atemzug mit Ajax Amsterdam genannt werden würde. Hier der kleine Verein aus der Marktgemeinde Wattens (ca. 7.600 Einwohner), der nur wenige Jahre in der Bundesliga vorweisen kann. Dort der Kultklub aus der niederländischen Hauptstadt, der zu den bedeutensten Fußballvereinen der Welt zählt.

In dieser Saison marschieren die beiden ungleichen Fußballteams im Gleichschritt. Zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft halten sowohl WSG Tirol als auch Ajax Amsterdam bei mickrigen fünf Pünktchen. Wenn diese Ausbeute für die Tiroler schon ernüchternd und enttäuschend ist, wie muss erst das Zwischenfazit für den niederländischen Rekordmeister Ajax ausfallen?

Ajax Amsterdam liegt nach der 3:4-Niederlage am Wochenende in Utrecht mit fünf Zählern an vorletzter Stelle der Eredivisie. Auch WSG Tirol findet sich nach dem 0:2 im Heimspiel gegen Austria Wien an der elften und vorletzten Stelle der heimischen Bundesliga wieder.

So prekär war die Situation der Tiroler seit dem Aufstieg in die Bundesliga noch nie. Cheftrainer Thomas Silberberger sieht sich mit einer Mannschaft konfrontiert, die den Fehlerteufel in ihren Reihen hat und Spiel für Spiel Patzer präsentiert, die es auf Bundesliga-Niveau nur selten zu sehen gibt.

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Dabei tritt regelmäßig Felix Bacher in Erscheinung. Der Innenverteidiger ist nach dem Abgang von Raffael Behounek (Willem II Tilburg) bei den Tirolern Abwehrchef und Kapitän in Personalunion. Doch mit diesen Aufgaben ist der 22-Jährige sichtlich überfordert, wie die Pleiten-, Pech- und Pannenserie des Verteidigers in dieser Saison beweist.

Die 0:2-Niederlage gegen die Austria hatte auch Bacher zu verantworten: Vor dem 0:1 durch Asllani attackierte er den Austria-Stürmer halbherzig. Vor der Roten Karte für Gugganig sprang er übermotiviert am Mittelkreis an einem Ball vorbei. Und beim 0:2 durch Vucic stellte Bacher einfach die Arbeit ein.

Wie meinte doch gleich Cheftrainer Thomas Silberberger: "Das 0:2 war dann wieder ein kapitaler Eigenfehler von uns und dann gehst du gegen die Austria einfach wieder mit null Punkten heim."