Sport/Fußball

"Überlastungsprobleme": Verletzungssorgen bei ÖFB-Verteidiger Hinteregger

Österreichs Nationalverteidiger Martin Hinteregger hat sich nach dem Aufstieg ins Achtelfinale der Fußball-EM am Dienstag wegen Adduktorenproblemen einer MR-Untersuchung unterzogen. Nach den ersten Untersuchungen teilte der ÖFB mit, dass sich Hinteregger einen Bluterguss im Oberschenkelmuskel zugezogen habe. Die Trainingsbelastung des ÖFB-Verteidigers wird daher in den kommenden Tagen individuell gesteuert bzw. gemäß der weiteren Entwicklung Schritt für Schritt erhöht.

Hinteregger habe laut ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel bereits während des 1:0 am Montag im entscheidenden Gruppenspiel gegen die Ukraine in Bukarest über leichte Beschwerden berichtet. Wenig Sorgen machte man sich im EM-Quartier in Seefeld um Torschütze Christoph Baumgartner, der nach einem Zusammenprall bereits in der ersten Hälfte ausgewechselt werden musste. Der 21-Jährige habe laut Schöttel zwar noch Kopfschmerzen. "Ich gehe aber davon aus, dass sich das in den nächsten Tagen absolut löst", ergänzte Zallinger.

Jedenfalls gab der ÖFB Entwarnung. Die eingehende Untersuchung habe keine Auffälligkeiten ergeben.

Gegen die Ukrainer nicht im Kader stand wie davor auch gegen die Niederlande (0:2) Kapitän Julian Baumgartlinger, den zuletzt ebenfalls die Adduktoren plagten. "Julian ist nicht verletzt im eigentlichen Sinne. Er hat nur kleine Überlastungsprobleme gehabt, wie es in dem Prozess, in dem er sich befindet, üblich ist", erklärte Zallinger. Baumgartlinger hatte sich nach einer Kreuzbandverletzung im Jänner einer Knie-OP unterziehen müssen, gab aber noch rechtzeitig vor der EM sein Comeback. "Er hat sehr viel trainiert", sagte Zallinger über den 33-Jährigen. "Dass er da ist, ist schon ein kleines Wunder."

Sehr geringe Chancen auf einen Einsatz gegen Italien scheint Valentino Lazaro zu haben. Der Flügelspieler, von Inter Mailand zuletzt an Borussia Mönchengladbach verliehen, hatte bei seinem Kurzeinsatz gegen die Niederlande eine Muskelverletzung im Oberschenkel erlitten - nicht seine erste in dieser Saison. Zallinger: "Tino ist in einem Prozess drinnen, in dem man Tag für Tag beurteilen muss, was gerade geht. Ob es sich für Samstag ausgeht, kann ich nicht abschätzen."

Der Sportwissenschafter freute sich aber, im bisherigen Turnierverlauf "eine nahezu 100-prozentige Spielerverfügbarkeit in den Trainings" gehabt zu haben. "Das ist schon einmal ein wichtiger Faktor." Nach der Rückkehr aus Bukarest stand am Dienstag in Seefeld die Regeneration im Mittelpunkt - mit sehr individuellen Maßnahmen. Am Nachmittag (17.00 Uhr) war ein Training angesetzt, dem aber hauptsächlich nur Ersatzspieler beiwohnen dürften.