St. Pölten gibt die Pläne für eine eigene SKN-Akademie auf
Von Alexander Huber
Am Sonntag trifft die Admira in St. Pölten auf den SKN. Das erste NÖ-Derby des Jahres ist das Duell von einem Verein, der von der guten Ausbildung in der Akademie lebt (zuletzt aber weniger Talente hochgezogen hat) und einem Verein, der keinen direkten Zugriff auf Hoffnungsträger hat.
"Wettbewerbsnachteil"
„Wir haben einen Wettbewerbsnachteil“, sagte SKN-Trainer Alex Schmidt nach dem Trainingsstart vor einem Monat zum KURIER.
„Es wäre ein Meilenstein, wenn man den SKN und die Akademie zusammenbringen könnte. Ich habe in St. Pölten noch keinen einzigen Menschen getroffen, der etwas Negatives über die Zusammenführung gesagt hätte. Von der Logik her muss es gemacht werden.“
Zur besseren Einschätzung: Die St. Pöltner Akademie genießt bei Experten einen guten Ruf, hat feine Kicker wie Florian Grillitsch oder Christoph Baumgartner herausgebracht, wird aber vom Landesverband geführt.
Während die Admira nach dem Verkauf von Marc Janko noch bei drei Transfers die Ausbildungsentschädigung kassierte, wird der SKN ohne Vertrag mit Toptalenten nie einen Euro sehen.
Späte Entscheidung
Der SKN ist 20 Jahre alt, die zweite Hälfte der Lebenszeit wurde von Akademie-Plänen begleitet. Doch die Übernahme wurde aus Kostengründen (rund eine Million Euro pro Jahr) nie gewagt. Mittlerweile weiß auch Schmidt, dass das so bleibt: Es wird keine SKN-Akademie geben.
Bestätigung
SKN-Sportvorstand Thomas Nentwich bestätigt im KURIER-Gespräch: „Wir haben zuletzt die Zusammenarbeit mit der Akademie verbessert und mehrere Talente verpflichtet. Ich kann offiziell versichern, dass wir keine Übernahmepläne hegen. Abgesehen davon, dass wir uns die Akademie nicht leisten könnten. Das Ziel ist, möglichst viele gut ausgebildete Akademiespieler danach zum SKN zu bringen.“
Nentwich ist überzeugt, dass Nachwuchs-Experte Schmidt den neuen Weg mitgehen wird, und der Bayer betont auch, dass „der Kontakt zu Akademie-Leiter Carlos Chaile sehr gut ist“.