Sport/Fußball

ÖFB-Verteidiger Lienhart über Kulttrainer Streich: "Er sieht den Menschen"

Er hat leicht lachen. Philipp Lienhart strahlt im ÖFB-Teamquartier in Südspanien übers ganze Gesicht. "Es fühlt sich gut an wieder im Mannschaftstraining zu stehen." Es war ein Nerv in der Leistengegend, der gezwickt und geschmerzt hat. Weil die konservative Therapie nicht den erwünschten Erfolg brachte, musste eine Operation her.

Alle Inhalte anzeigen

"Wir haben alle nicht gedacht, dass es so lange dauert. Aber natürlich ist es beruhigend zu wissen, dass die EURO nicht in Gefahr ist."

Bei Freiburg gewann er zuletzt immer mehr Spielminuten, verliert aber mit Saisonende Kult-Trainer Christian Streich. "Er hat es uns nach dem Leverkusen-Spiel in der Kabine mitgeteilt." Zuerst war es still, "dann haben wir alle ihm applaudiert. Er hat sich das verdient."

Spricht Lienhart über Streich, dann gerät er ins Schwärmen. "Er ist ein außergewöhnlicher Trainer, auch für die Bundesliga. Es fühlt sich komisch an, dass er aufhört, obwohl schon klar war, dass das irgendwann passieren kann."

Was Streich ausmacht? "Er sieht in dir nicht nur den Fußballer, sondern auch den Menschen dahinter. Er interessiert sich für einen."

Lienhart hofft, dass sich auch Teamchef Ralf Rangnick für ihn Interessiert. In letzter Zeit hat mit neben David Alaba ein etabliertes Innenverteidiger-Duo gebildet. "Es wird sich ein neues Paar einspielen, auch wenn man einen David mit seinen Qualitäten nicht 1:1 ersetzen kann."

Der EM sieht der Freiburger optimistisch gegenüber. "Ok, die Gruppe hätten nicht schwieriger sein können. Aber wir haben eine hohe Qualität Bringen wir sie auf den Platz wie gegen Deutschland, dann muss uns erst mal wer schlagen." Auch für Lienhart wird es quasi eine Heim-EM. "Kartenanfragen von Freunden gibt es schon viele."