ÖFB-Chef Windtner jubelt: "Neues Kapitel aufgeschlagen"
Das Ziel war sehr klar formuliert. Freude und Erleichterung, dieses mit dem erstmaligen Achtelfinal-Einzug bei einer Fußball-EM erreicht zu haben, waren ÖFB-Präsident Leo Windtner am Dienstag nach der Rückkehr aus Bukarest vom 1:0 gegen die Ukraine anzumerken. Der 70-jährige Oberösterreicher sprach gegenüber der APA über die Rolle von Teamchef Franco Foda bei der jüngsten Trendwende und mögliche Außenseiterchancen im Achtelfinale gegen Italien.
Für Windtner war der Aufstieg "ein historischer Meilenstein", denn mit dem historischen Triumph habe man auch "ein neues Kapitel aufgeschlagen für den österreichischen Fußball". Ein starkes Kollektiv habe laut dem 70-jährigen Oberösterreicher keinen Zweifel aufkommen lassen.
"Die sportliche Leistung war eine gute - wahrscheinlich die beste bisher bei dieser EURO. Wir hätten es uns leichter machen können, wenn vor der Pause das 2:0 gelungen wäre. So haben wir bis zur 93. Minute stark dagegenhalten müssen. Aber ich kann der Mannschaft nur gratulieren - auch der gesamten Gruppe inklusive dem Staff", sagte Windtner nach dem Sieg.
Der Präsident des ÖFB zitierte den Torschützen des 1:0-Erfolgs: "Wir haben das Ziel erreicht, aber wir wollen noch nicht am Ende sein." Laut Windtner könne man im Achtelfinale (Samstag, 21.00 MESZ) Italien als Gegner "mehr ärgern", sollte man das Potenzial "noch konsequenter" nutzen.
Aus dem ÖFB-Team sei "eine verschworene Einheit entstanden, auch im Staff". Für Windtner ist "ein Zusammenhalt und ein Teamspirit spürbar". Vor allem Foda soll einen großen Beitrag zum Aufstieg geleistet haben. Man habe erkennen können, dass Österreichs Teamchef "Schritte vollzogen hat", die in Richtung Förderung des "Teamspirits und der Begeisterung" gegangen sind.
Der ÖFB-Präsident sehe Italien als ein starken Gegner, die eine "sensationelle Bilanz" haben. Doch Windtner sieht Chancen als Außenseiter im Achtelfinale gegen die "Squadra Azzura". Man würde "gerne annehmen und alles tun, um vielleicht auch hier Unmögliches zu schaffen", freut sich Windtner auf das spannende Spiel.
Fans dürfen bekanntlich nicht nach London, was für den 70-Jährigen "das wirklich Bedauernswerte" sei. "Man hat schon gesehen, dass die Fans letztlich wirklich die Würze für so ein Match abgeben. Das war in Bukarest klar erkennbar", sagte Windtner weiters.
Die Leistungssteigerung nach dem Fehlstart in der WM-Qualifikation - Österreich verlor 0:4 gegen Dänemark - sei laut Windtner "nicht zur Tagesordnung" übergegangen. "Eine Lernkurve" war beim ÖFB-Team erkennbar und soll im Vorfeld "wirklich geholfen" haben.
Für den 70-Jährigen sei vor allem der Erfolg bei der EURO "ein passender Rückenwind zum richtigen Zeitpunkt", um einen Restart in Hinsicht der Corona-Pandemie im Amateurfußball - und im gesamten Fußball - einen Anschub geben zu können, wie etwa das geplante Trainingszentrum in Wien-Aspern.