Sport/Fußball

"Nüchtern bis zum Exzess": Wie Frankreich WM-Sensation Marokko stoppte

Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps erwartet im WM-Finale gegen Argentinien einen "sehr starken Gegner". "Wir müssen unsere Qualitäten nutzen, die Schlüsselspieler müssen den Unterschied machen, vielleicht wird das Team gewinnen, das weniger Fehler macht. Wer immer das schaffen wird, wird das Spiel gewinnen", sagte Deschamps am Mittwochabend in Al-Chaur nach dem 2:0 (1:0) im Halbfinale gegen Marokko. Argentiniens Superstar Lionel Messi sei in "großartiger Form".

Auf den zweiten Final-Einzug in Serie nach 2018 sei er "natürlich stolz. Wir wissen alle, dass wir jetzt die Chance haben, unseren Titel zu verteidigen", sagte der 54-Jährige. Frankreich kann als erstes Team seit Brasilien 1962 den zweiten WM-Titel nacheinander feiern. "Das ist schon eine großartige Leistung, aber wir werden alles geben, was wir können, um sicherzustellen, dass wir am Sonntag noch glücklicher sind", sagte Deschamps.

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Auch die internationale Presse würdigte den historischen Erfolg der Franzosen, aber auch die Leistung Marokkos bei dieser WM:

Marokko:

  • Le Matin

"Nach einem unglaublichen Feldzug, bei dem sie sich bis ins höchste Quartett der Weltmeisterschaft vorkämpfte, ist die marokkanische Nationalmannschaft schließlich am Mittwoch im Stadion Al Bayt am Fuß zum Finale gescheitert, indem sie Frankreich unterlag. Die Erfahrung des amtierenden Weltmeisters und seines Trainers haben sich am Ende durchgesetzt. Auf den Spuren einer anderen Mannschaft aus der Gruppe F (Kroatien) konnte die marokkanische Nationalmannschaft nicht mit Frankreich mithalten."

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  • L'Opinion

"Die Erfahrung der Tricolor und die Naivität der Marokkaner waren ausschlaggebend. Das Spiel endete mit einer Niederlage, die die Löwen vom Atlas nicht verdienten, denn ihre Darbietung war mehr als zufriedenstellend mit einem Lauf, der nicht nur den Marokkanern, sondern auch ganz Afrika und der arabisch-muslimischen Welt zur Ehre gereichte."

  • Yabiladi

"Nach einer historischen Qualifikation fürs Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar hat sich Marokko am Mittwoch Frankreich geschlagen gegeben. Die Löwen vom Atlas treffen erneut auf Kroatien im Spiel um den dritten Platz. Nach einer außerordentlichen Begegnung hat das Glück der Nationalmannschaft nicht gelächelt."

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Frankreich:

  • RMC Sport

"Ultrasolide in der Abwehr gegen Marokko im Halbfinale der Fußball-WM findet Frankreich die gleichen Werte wieder, die ihm 2018 Glück gebracht haben."

  • Le Monde

"Vier Jahre nach ihrem Titel in Russland treffen die Bleus am Sonntag auf das Argentinien Lionel Messis, um die dritte Thronbesteigung ihrer Weltmeisterschaftsgeschichte zu schaffen. Les Bleus haben Marokko in einem lange Zeit unentschiedenen Halbfinale geschlagen."

  • L'Équipe

"Les Bleus von Didier Deschamps gehen jetzt zur Eroberung einer dritten Krone, indem sie ihren Titel in einem Traumfinale gegen das Argentinien eines Messis mit Mission verteidigen. Mit einem beeindruckenden Können, fähig zu leiden, ohne sich zu beugen, undurchdringlich gegen den Druck eines Publikums, das auf der Seite des Gegners stand, schaffte es das tricolore Kollektiv, dem verrückten Epos Marokkos ein Ende zu setzen."

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Argentinien:

  • Clarín

"Frankreich ist eine seltsame Mannschaft. Sie scheinen stets kleiner als sie in Wirklichkeit sind oder was die Zahlen oder einige Leute sagen, was sie sind. Sie eröffneten das Spiel mit einem Treffer nach fünf Minuten und schenkten dann Marokko den Ball, bis zum Übermaß auf ihre Defensivsicherheit vertrauend. Abgesehen von einigen Abwesenheiten und neuen Namen scheint Frankreich im Wesentlichen die gleiche Mannschaft zu sein wie vor vier Jahren. Eine praktische Mannschaft, nüchtern bis zum Exzess, die nicht glänzt aber auch nicht verzeiht."

  • La Nación:

"Selten, sehr selten kann eine Mannschaft Angst machen. Hier, im Stadion Al Bait, hat der Kuckuck der Weltmeisterschaft von Katar 2022 die heißen Herzen von Tausenden von Marokkanern gefrieren lassen. Sie pfiffen sie aus, sie schrien gegen sie, sie buhten sie aus, aber die Mannschaft Frankreichs lässt sich durch gar nichts Angst machen."