Sport/Fußball

Nach klarem ÖFB-Sieg: Warum Norwegen vor Österreich zittern muss

Man darf den 4:0-Sieg gegen Kasachstan, die Nummer 109 in der Weltrangliste, nicht überbewerten. Aber auch nicht kleinreden. Noch mehr als mit dem Ergebnis konnte das ÖFB-Team mit dem Auftreten überzeugen. Die Energie, die in den letzten beiden Partien in Slowenien (1:1) und Norwegen (1:2) gefehlt hat, ist wieder da. „Wir waren 90 Minuten immer auf dem Gaspedal“, freute sich auch Teamchef Ralf Rangnick.

Die Chance auf den Gruppensieg in der Nations League lebt. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Norwegen kann Österreich schon die Tabellenführung übernehmen. Ein Blick auf die einzelnen Mannschaftsteile nährt die Hoffnung auf einen Sieg im Schlüsselspiel gegen Erling Haaland und Co.

Zwei starke Tormänner zur Auswahl

Alexander Schlager war bei seinem überraschenden Comeback nie wirklich gefordert. Seinen Einsatz gegen die Kasachen sah der 28-Jährige, der wegen einer Verletzung die EM verpasst und seinen Nummer-eins-Status verloren hat, als „unglaublich menschliche Geste“ von Rangnick. Der hat bereits angekündigt, dass gegen Norwegen wieder Patrick Pentz im Tor stehen wird. Fakt ist: Der Teamchef hat wie schon vor der EURO zwei starke Torleute zur Auswahl, auf die er sich stets verlassen kann.

Gefestigte Abwehr mit Drang nach vorne

In der Innenverteidigung überzeugte gegen Kasachstan vor allem Philipp Lienhart. Der Freiburger agierte hinten souverän, überzeugte im Spielaufbau mit präzisen Pässen und konnte vorne mit einem Kopfball-Treffer glänzen. Ein Schlag auf den Oberschenkel sollte kein Hindernis für einen Einsatz am Sonntag sein. Auch Gernot Trauner wusste zu überzeugen, konnte am Ende sogar geschont werden – möglicherweise ein Indiz, dass auch er gegen Norwegen wieder beginnt.

Auf den Außenbahnen beeindruckten Alexander Prass (links) und Stefan Posch (rechts) mit solider Defensiv-Arbeit und energischen Vorstößen. Prass fehlt gegen Norwegen wegen einer Gelb-Sperre, dafür kehrt Philipp Mwene zurück.

Mittelfeld zurück zu gewohnter Qualität

Nicolas Seiwald überzeugte auch in seinem 22. Länderspiel in Folge über 90 Minuten. Genau wie Konrad Laimer lauffreudig, bissig – und extrem wichtig fürs Pressing-Spiel im ÖFB-Team. Davor hat Christoph Baumgartner zurück zu alter Stärke gefunden. Von den letzten 27 ÖFB-Toren erzielte der Leipziger sieben selbst und bereitete weitere fünf vor. Auf der linken Seite erwischte Marcel Sabitzer nicht seinen besten Tag, konnte sich aber im Verlauf der Partie steigern und bewies beim Tor seine Klasse.

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Stürmer derzeit nicht sehr treffsicher

Ein kleines Fragezeichen steht hinter den Stürmern. Junior Adamu zeigte sich bemüht, aber auch Schwächen im Abschluss. Joker Marko Arnautovic präsentierte sich in Spiellaune, vergab aber auch einen Sitzer. Rangnick weiß, „dass wir ein paar Tore mehr hätten schießen können“. Bei Arnautovic ist auch immer die Frage, für wie lange die Kraft reicht. Michael Gregoritsch ist wohl auch am Sonntag kein Thema, nachdem er zuletzt bis zu 39 Grad Fieber hatte.

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