Nach Rapid-Doppelpack: "Für die Interviews müssen wir noch üben"
Sprechchöre für einen einzelnen Spieler hat es in Hütteldorf schon lange nicht mehr gegeben. Bernhard Zimmermann, der erst vor einer Woche sein Profidebüt gegeben hatte, wurde diese Ehre zuteil. Der 20-Jährige jubelte nach seinem Doppelpack beim 3:0 gegen Klagenfurt: „Zuerst das Debüt, dann die Vertragsverlängerung, jetzt zwei Tore vor 20.000 Fans – unbeschreiblich.“
Dabei hatte der Stürmer, der in St. Pöltens Akademie ausgebildet wurde, „vor Aufregung nicht gut geschlafen. Aber die überragende Kulisse hat mir den Riesen-Push gegeben“.
Im Überschwang der Gefühle redete Zimmermann auf Sky „vom Meistertitel als Ziel“ für die anstehende Meistergruppe. Trainer Ferdinand Feldhofer scherzte: „Interviews müssen wir noch üben, das ist nicht realistisch.“
Trotz Punkteteilung ist Salzburg den fünftplatzierten Rapidlern bereits mit zwölf Punkten Vorsprung enteilt. Feldhofer: "Aber Kompliment an ihn und Goalie Niki Hedl. Beide waren großartig."
Pacults Engelchen
Klagenfurt-Coach Peter Pacult ließ sich nach 75 Minuten die Zwischenstände mitteilen. „Und dann sind wir noch mehrmals rauf- unter runtergerutscht. Das Engelchen hat auf uns runtergeschaut. Ried hätte es sich auch verdient, aber mit Blick auf die 22 Runden gehören wir in die Top 6.“
Turgay Gemicibasi kündigte an: „Jetzt werden wir feiern. Die Heimfahrt ist ja lang.“
Kürzer, aber doch gezittert hat Austria-Tormann Patrick Pentz beim 2:1 gegen die Admira: „Hälfte eins war ein Schweinskick. Große Spieler entscheiden große Spiele, das trifft auf Alexander Grünwald zu“, sagte er.
Rassismus-Alarm
Für einen Eklat sorgten einige Austria-Fans. Der dunkelhäutige Admira-Profi Joseph Ganda wurde beleidigt, die teilweise maskierten Männer hätten zudem in einen Admira-Sektor eindringen wollen. Coach Andreas Herzog, der schlichtend eingreifen wollten, sei mit Gewalt bedroht worden.
Es soll sich um in der Szene bekannte Personen handeln, die bei der Austria Stadionverbot haben. Videos der Vorfälle wurden der Polizei übergeben. Die Austria hat die Vorkommnisse verurteilt.
Rieder im Pech
Dass Ried von allen Konkurrenten am öftesten und in Runde 22 bis Minute 88 in den Top 6 lag, tröstete Trainer Robert Ibertsberger nach dem bitteren 2:2 gegen Sturm kaum: „Wir dürfen nicht aufgeben, müssen die Aufgabe annehmen, die jetzt auf uns zukommt.“