Sport/Fußball

Ein Großsponsor steigt bei Rapid aus, ein weiterer droht damit

Nach fünf Jahren läuft der Vertrag von Sponsor „Cashback World“ (früher Lyoness) bei Rapid aus. Die "Einkaufsgemeinschaft" hat 2015 angekündigt, pro Saison 1,8 Millionen Euro zu überweisen  und zählte damit bislang zu den größten Geldgebern der Hütteldorfer.

Bereits vor der Corona-Krise gab es Hinweise, dass sich „Cashback World“ diesen selbst für Rapid-Verhältnisse hohen Betrag nicht mehr leisten wird. Die letzte Halbjahresrate soll noch ausständig sein. Eine KURIER-Anfrage Montagvormittag zu den Umständen des Endes der Kooperation blieb vom Unternehmen unbeantwortet.

Im Februar hatte Geschäftsführer Christoph Peschek dem KURIER auf die Frage nach einem möglichen Sponsoren-Ersatz geantwortet: „Es gibt Gespräche mit Cashback. Falls der Vertrag nicht verlängert wird, wollen wir vorbereitet sein: In Verhandlungen mit einem möglichen neuen Premium Partner sind wir gut unterwegs.“ Wenig später brach das Coronavirus in Österreich aus.

"Ottakringer" ist sauer

Ein weiterer langjähriger Partner droht mit dem Ausstieg aus einem laufenden Vertrag. Bierpartner "Ottakringer" bezieht sich gegenüber sportsbusiness.at auf das sexistische Fan-Transparent und den Umgang des Vereins damit: „Das Plakat und der Umgang damit ist mit den Werten von Ottakringer nicht vereinbar", wird Kerstin Neumayer zitiert. "Die Konsequenzen werden mit Rapid diskutiert."

In der Vergangenheit gab es ein Wettbieten der Biermarken, um in Hütteldorf ausschenken zu dürfen. Ob das in Coronazeiten und den negativen Nachrichten rund um die Transparent-Posse auch noch so sein würde?

Das Corona-Loch

Wie geht's weiter? Ein Hütteldorfer Verantwortungsträger meint: „Fast jedes Unternehmen, das einen Sponsoring-Vertrag beenden kann, weil dieser ausläuft, freut sich. Weil in jeder Krise als erstes bei der Werbung gespart wird. Dementsprechend schwer fällt die Suche nach neuen Kooperationen. Das trifft nicht nur Rapid, sondern alle Vereine.“

Kurioserweise ist mit dem Abschied von „Cashback World“ auch der Rapid-Kapitän indirekt verbunden. Als prominentesten Werbe-Platz gab es für die 1,8 Millionen den Schriftzug auf der Brust des jeweiligen Kapitäns. Nach Steffen Hofmann war Stefan Schwab der Werbeträger.

Offene Schwab-Zukunft

Ob der gesuchte „Cashback“-Nachfolger mit einem anderen Spieler werben wird?

Die erhoffte Vertragsverlängerung mit Schwab gilt nach wie vor als völlig offen. Denn Rapid muss Kosten kürzen, während "Daily Mail" vom Interesse aus Englands zweiter Liga "Championship" am Mittelfeldmotor berichtet. Die beiden genannten Mittelständler Bristol City und Queens Park Rangers hatten bereits vor der Corona-Krise mehr Kapital als die Hütteldorfer.

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Ohne zusätzliche Zuschauereinnahmen (mit dem für 1. September angekündigten 10.000er-Limit könnten nicht einmal alle Abonnenten ins Stadion) ist der laufende Betrieb nicht zu finanzieren, zumindest nicht langfristig. Derzeit droht Rapid das Schreckensszenario, heuer kein einziges Spieltag-Ticket mehr verkaufen zu dürfen.