Liga-Bilanz: Ein makelloser Meister, ein Goldgriff und Wiener Mittelmaß
Von Peter Gutmayer
Fünf Spieler aus der österreichischen Bundesliga stehen im aktuellen ÖFB-Kader. Während Hedl, Querfeld, Seidl (Rapid), Schlager (Salzburg) und Schnegg (Sturm) auf Einsätze gegen Moldau und Schweden hoffen, geht die Liga in die erste Pause der Saison. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.
Salzburg thront makellos an der Spitze
Die Hoffnung der Konkurrenz, dass der kurzfristige Trainerwechsel Salzburg aus dem Tritt bringen könnte, wurde schon im Keim erstickt. Der Serienmeister hat alle sechs Spiele gewonnen, hat mit 16 Toren die meisten Tore aller Teams erzielt und nur zwei kassiert. Schlechte Nachricht für die Verfolger: Coach Struber sieht noch Luft nach oben: „Wir müssen noch zulegen. Die Automatismen müssen besser werden.“
Entrup entpuppt sich für Hartberg als Goldgriff
Bei Rapid einst gescheitert und von den Fans (wegen seiner Austria-Vergangenheit) gehasst, ging es für Maximilian Entrup runter bis in die Regionalliga. Dort erzielte er 21 Tore für Marchfeld/Donauauen, erspielte sich so seine nächste Chance in der Bundesliga. Hartberg schnappte sich den 26-Jährigen, der mit fünf Toren, die Schützenliste anführt (mit Klagenfurts Karweina).
Austria Klagenfurt noch ohne Niederlage
Neben den Top-Teams Salzburg und Sturm ist auch Austria Klagenfurt noch ungeschlagen. Die Kärntner liegen auf Platz vier, voll auf Kurs Richtung Meistergruppe. „Wenn man nach sechs Spielen ungeschlagen ist, spricht das für die Mannschaft. Wir nehmen das mit in die Pause und werden auch dementsprechend arbeiten für die zweite Phase“, sagt ein zufriedener Trainer Peter Pacult.
Rapid und Austria kommen nicht in Fahrt
Grün und Violett gehören in dieser Saison noch nicht zu den Modefarben in der Liga. Die Austria liegt mit nur einem Sieg und fünf Punkten auf Platz neun. „Gut, dass wir jetzt eine Pause haben“, glaubt Offensivmann Andreas Gruber. Lediglich vier Tore haben die Veilchen erzielt, nur Schlusslicht Lustenau hat weniger (3).
Gerade noch drinnen in den Top-Sechs ist derzeit Rapid. Das Zwischenfazit von Trainer Zoran Barisic ist zwiegespalten: „Spielerisch war der bisherige Saisonverlauf wie gewünscht.“ Nicht aber ergebnistechnisch. „Wir müssen effizienter werden.“
Aufsteiger Blau-Weiß Linz mit Luft nach oben
Mit dem 4:2 gegen WSG Tirol hat BW Linz den ersten Sieg in der Liga gefeiert. Aber: Mit nur vier Punkten ist man klar schlechter als die Aufsteiger in den vergangenen Jahren (Lustenau zehn Punkte, Klagenfurt acht) zu diesem Zeitpunkt. 18 Gegentore in sechs Spielen zeugen nicht gerade von Erstklassigkeit. „Wir müssen weiter daran arbeiten, dass wir weniger Gegentore bekommen“, weiß Tormann Nicolas Schmid.
WSG vermisst Reibebaum Raffael Behounek
Es mag ja stimmen, dass Raffael Behounek mit seiner Art vielen bei der WSG Tirol auf die Nerven gegangen ist. Nun, da er weg ist (Willem II) zeigt sich freilich, was die Tiroler in dem Wiener hatten. Behounek fehlt dem Schlusslicht als Abwehrchef, Organisator im Spielaufbau und nicht zuletzt als Sprachrohr. P. Gutmayer