Guide zur WM-Auslosung: Und keiner will die Deutschen
Die Uhr tickt. Ab 18 Uhr MESZ bekommt die vermutlich umstrittenste Sportgroßveranstaltung aller Zeiten ein Gesicht. In Doha wird die Fußball-WM 2022 ausgelost, gespielt wird die Endrunde aufgrund der Witterung in der Wüste erstmals im November und Dezember.
Die 29 der insgesamt 32 bereits feststehenden Teilnehmer werden mit Spannung zur Auslosung blicken. Das Vorrundenlos entscheidet zwar noch nicht über Sieg oder Niederlage, zeichnet aber vielleicht schon den Weg in die K.-o.-Phase vor. Aus den acht Vierergruppen steigen jeweils die Top 2 ins Achtelfinale auf.
Zu beachten gibt es ein paar Kleinigkeiten: Nationen aus einer Konföderation dürfen in der Vorrunde nicht gegeneinander spielen (ein Duell USA vs. Kanada ist etwa erst im Achtelfinale möglich). Einzige Ausnahme: Europa. Maximal zwei UEFA-Nationen sind in einer Gruppe erlaubt, und: in jeder Gruppe muss ein Team aus Europa sein.
Welche Gruppenkonstellationen sind möglich? Wen will man in der frühen Turnierphase unbedingt aus dem Weg gehen? Welche Traumgruppen gibt es?
Die Horrorgruppe
Aufgrund der jüngsten Ergebnisse bei Endrunden ist Deutschland nur in Lostopf 2 gesetzt, aber so gut wie jede Nation aus Topf 1 will den Deutschen aus dem Weg gehen. Die DFB-Auswahl zeigte sich zuletzt unter dem neuen Teamchef Hansi Flick runderneuert und stark verbessert. Eine absolute Todesgruppe bestünde demnach aus Brasilien, Deutschland, Serbien und Kamerun. Zumindest könnten sich die Brasilianer in diesem Fall für die 1:7-Schmach im WM-Halbfinale im eigenen Land 2014 revanchieren.
Die Weltfußballer-Gruppe
Fußball ist Teamsport, dennoch stechen in vielen Mannschaften einige Ausnahmekönner heraus. Eine namhafte Vorrundengruppe bestünde aus den Weltfußballern Lionel Messi (Argentinien), Luka Modric (Kroatien) und Robert Lewandowski (Polen). Dazu passen würde der Senegal aus Topf 4 mit Liverpool-Star Sadio Mané.
Die Lieblinge
Kaum ein Land hat so viele Anhänger rund um den Globus wie England, das Mutterland des Fußballs. Dennoch blieben die Three Lions seit dem WM-Erfolg 1966 immer wieder hinter den eigenen Erwartungen. Legendär ist das Unvermögen der englischen Schützen vom Elfmeterpunkt. Zusammen mit Uruguay (Weltmeister 1930 und 1950), Japan und der Ukraine ergibt das eine Gruppe, die wohl viele Sympathien vereinen würde. Allerdings: Die Ukraine muss im Juni im Play-off erst noch Schottland und dann Wales ausschalten.
Die No-Names
Der Ausrichter der Endrunde hat stets das Glück in Lostopf 1 gesetzt zu sein. Das trifft 2022 eben auf Katar zu, deren Auswahl sportlich erst selten für Schlagzeilen gesorgt hat. Spannt man die Gastgeber dann etwa mit der Schweiz, Tunesien und Kanada zusammen, ergibt das eine Gruppe, die vielleicht nicht sonderlich attraktiv wirkt, aber zumindest zwei Überraschungs-Achtelfinalisten produziert.