Sport/Fußball

Der Schütze des berühmtesten Tors der Geschichte wird 80

Am Mittwoch feierte der ehemalige englische Nationalspieler Geoffrey Hurst seinen 80. Geburtstag. Mit den "Three Lions" gewann er 1966 den bislang ersten und einzigen Weltmeisterschaftstitel. Zum 4:2 (n. V.) gegen Deutschland steuerte Hurst insgesamt drei Tore bei, bis heute ist er der Einzige mit einem Hattrick im WM-Finale. 

Ein Held und sein legendäres "Wembley-Tor" waren geboren und damit eine seit Jahrzehnten anhaltende Diskussion: Tor oder Nicht-Tor?

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Zuerst Ersatz

Ursprünglich wäre Hurst als Ersatzspieler auf der Bank gesessen, doch eine Verletzung des 2021 verstorbenen Jimmy Greaves ließ den damaligen West-Ham-Spieler im Viertelfinale gegen Argentinien auflaufen - und treffen.

Bei seinen drei Finaltoren gehen bis heute die Meinungen auseinander. Laut verschiedenen englischen Quellen und dem im Stadion anwesenden Regionalreporter Helmut Weber stand Hurst beim 1:1-Ausgleichstreffer im Abseits. Der Freistoß vom englischen Kapitän Bobby Moore wurde zu diesem Zeitpunkt so schnell ausgeführt, dass der Schiedsrichter, die TV-Kameras und die meisten Zuschauer nicht sehen konnten, ob Hurst beim Kopfballtreffer im Abseits stand oder nicht.

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"Wembley-Tor"

Beim 3:2 in der Verlängerung des Finales, wurde ein Lattentreffer zum umstrittensten Tor in seiner Karriere. Damalige Aufnahmen zeigten, dass der Lederball die Torlinie nicht vollständig überquerte. Das berühmte "Wembley-Tor" hätte eigentlich gar nicht zählen dürfen. Seit damals gibt es endlose Diskussionen, sowie zahlreiche Bücher und Studien über das berühmteste Tor der Fußball-Geschichte.

"Der Ball war mindestens einen Meter hinter der Linie", scherzte Hurst jedoch vor einigen Jahren in einem Interview. "Wenn man 24 Jahre alt ist und es 2:2 gegen Deutschland steht, dann will man für sein Leben gern glauben, dass der Ball die Linie überschritten hat. Und diesen Glauben habe ich bis heute."

Nach dem Kopfballtreffer und dem Lattenschuss mit dem rechten Fuß folgte ein ungewollter Kracher mit Links - direkt ins Tor. Wie Hurst später zugab, wollte er nach einem langen Sprint in der Schlusssekunde den Ball auf die Tribüne knallen, doch der landete plötzlich im gegnerischen Netz.

Tor oder Nicht-Tor, Geoffrey Hurst ist und bleibt eine Legende.