Galavorstellung des ÖFB-Teams gegen Europameister Italien
Wohl verdient kann man nun in die Winterpause gehen. Österreichs Fußballnationalteam sorgte im letzten Spiel des Jahres für ein Highlight und bescherte den Fans im Wiener Prater gegen Italien ein Fußballfest, an dessen Ende ein 2:0 gegen den regierenden Europameister Italien bejubelt werden durfte.
ÖSTERREICH - ITALIEN 2:0 (2:0)
1:0 Schlager (6.)
2:0 Alaba (35.)
Österreich: Lindner; Posch, Lienhart, Alaba, Wöber (72. Mwene); Seiwald, Schlager; Sabitzer, Baumgartner (81. Grillitsch) Adamu (81. Schmid), Arnautovic (72. Gregoritsch)
Italien: Donnarumma; Gatti (46. Pessina), Bonucci, Acerbi; Di Lorenzo (46. Scalvini) , Barella (89. Miretti), Verratti, Dimarco; Politano (46. Chiesa), Raspadori (71. Gnonto), Grifo (46. Zaniolo)
Gelb: Seiwald, Posch; Chiesa
SR Dingert (GER), Ernst Happel-Stadion, 18.000
Teamchef Rangnick änderte seine Startelf im Vergleich zum Andorra-Spiel gleich auf sieben Positionen, zum Jahresabschluss gegen Italien durften freilich Alaba und Arnautovic nicht fehlen. Beide Teams verpassten die WM, was nicht nur sportlich große Schmerzen verursacht. Statt bei 30 Grad in Katar wurde am Sonntagabend bei erfrischenden 2 Grad im Wiener Prater gekickt.
Kurz wurde noch innegehalten und dem verstorbenen Gerhard Rodax gedacht,ehe es von Anpfiff weg richtig heiß herging. Nach vier Sekunden ging Adamu nach einem Schubser von Gatti im Strafraum zu Boden, zu wenig für einen Elfmeter. Im Gegenzug rettete Alaba bei einem italienischen Konter nach 32 Sekunden in höchster Not.
Österreich spielte Herz erwärmend, verbuchte viele Balleroberungen im Mittelfeld. Aus einer resultierte die Führung. Schlager setzte sich gegen Verratti durch, Arnautovic brachte wieder Schlager in Position, der zum 1:0 traf (6.). Kurz darauf gewann Seiwald den Ball, wurde dann von Baumgartner bedient und schoss nur knapp drüber.
Ein Baumgartner-Schuss wiederum wurde von Adamu abgefälscht, Goalie Donnarumma musste wachsam sein. Österreichs aggressiver Pressingstil behagte den Italienern ganz und gar nicht.
Vor allem Arnautovic zeigte immer wieder seine Klasse und setzte sich gut durch, seine Zuspiele wurden nicht verwertet. Der quirlige Adamu traf mit einem Drehschuss die Stange (30.). Österreich erhöhte aus einem ruhenden Ball, bei einem tollen Alaba-Freistoß griff Donnarumma daneben – 2:0 (35.). Bei einem Schuss von Sabitzer zeigte er dagegen all seine Klasse und verhinderte das dritte Gegentor.
Dieses Spiel hatte mehr als 18.000 Zuschauer verdient. Italien spielte immer wieder gute Bälle samt toller Laufwege hinter Österreichs Abwehr, die erste Chance fand Politano aber erst in der 41. Minute vor, Torhüter Lindner war aufmerksam.
Italiens Teamchef Roberto Mancini zeigte eine Reaktion und brachte zur Pause gleich vier neue Spieler.
Die nächsten Topchancen hatte jedoch wieder Österreich. Arnautovic prüfte mit einem guten Schuss Donnarumma. Nach einer Sabitzer-Flanke kam Posch völlig allein zum Kopfball und traf den italienischen Goalie. Auf der Gegenseite rettete Wöber gegen Chiesa in letzter Sekunde.
Das Spiel hatte größtmöglichen Unterhaltungswert, Österreichs Team machte Spaß und hatte ihn auch.
Italien wurde auch aktiver, hatte mehr Ballbesitz, drückte Österreich vermehrt in die Defensive und strahlte nun mehr Gefahr aus. Lindners Reflex vereitelte eine tolle Chance von Raspadori aus kurzer Distanz. Österreich hatte nur noch wenige Umschaltmomente und daher auch kaum noch gute Strafraumszenen. Einerlei, die Führung wurde vereint verteidigt, der Sieg ist eine kleine Genugtuung für das Achtelfinal-Aus bei der EM 2021.