Ein Überraschungs-Mann für die Trainerbank von WSG Tirol
Als bei der WSG Tirol das letzte Mal ein Trainer präsentiert wurde, da dümpelte der Verein noch in den Niederungen der Westliga herum. Der Mann, der nun die Nachfolge von Langzeitcoach Thomas Silberberger antreten darf, findet einen Verein vor, der in seine sechste Bundesliga-Saison geht und sich mittlerweile als Talenteschmiede etabliert hat.
Philipp Semlic kommt die herausfordernde Aufgabe zu, Kulttrainer Silberberger zu beerben, der nach elf Jahren aus freuen Stücken den Sessel räumt. Der 41-jährige Steirer kommt mit der Empfehlung von einigen erfolgreichen Saisonen bei Zweitligist Lafnitz, die auch WSG-Sportchef Stefan Köck imponiert haben.
Kleine Überraschung
Dass Semlic das Rennen um den Trainerstuhl macht, mag überraschend kommen. In den letzten Wochen waren andere Namen kursiert worden: So stand Sportchef Köck unter anderem in Kontakt mit Ex-Rapid-Coach Barisic, auch Markus Mader galt als aussichtsreicher Kandidat.
Mit Semlic kommt ein junger Trainer, der es aus Lafnitz gewohnt war, mit vergleichsweise geringen Mitteln Erfolg zu haben. Auch bei der WSG erwartet den 41-Jährigen kein Schlaraffenland. Der Etat ist der niedrigste in der Bundesliga, im Sommer verlassen zahlreiche Spieler und Leistungsträger den Verein.
In St. Pölten ist Semlic zuletzt krachend gescheitert. Das lag aber zu einem guten Teil am SKN-Chaos. Beim Start im Jänner wusste der Coach, dass Investor Wolfsburg aussteigen könnte. Der angepeilte Umstieg zu den Australiern von FC32 um Paul Francis zog sich aber. Semlic ging freiwillig.
Erst am Montag wurde der Deal mit FC32 offiziell, doch der SKN-Streit geht weiter. Einige „Strategische Partner“ unterstützen „Lokale Investoren“. So etwas sollte Semlic in Wattens nicht widerfahren.