Sport/Fußball

Fußball-Bundesliga: Salzburg souverän, Hartberger Mühe mit Ried

Salzburg kommt seiner Topform immer näher. Gegen Aufsteiger Austria Lustenau machte der Meister aus den ersten drei Chancen zwei Tore und feierte am Ende sogar noch einen 6:0-Kantersieg vor den Augen von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.  Der Fahrplan scheint zu passen – bis zum Auftakt in der Champions League am 6. September daheim gegen  AC Milan (siehe unten) sollte die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle ihre Topform tatsächlich gefunden haben.

EuphoriebremseDie Vorfreude im Ländle auf das erste Bundesliga-Duell gegen Salzburg seit 2005/’06 war ebenso groß wie die Euphorie nach dem gelungenen Saisonstart. Das Selbstvertrauen nach drei Siegen aus den ersten fünf Spielen war so groß, dass man sich sogar eine Überraschung gegen den Ligakrösus zutraute. Doch diese Hoffnung sollte sich schon bald in Luft auflösen.

Die Gäste fielen in den ersten Minuten vor allem durch eine robuste Spielweise auf. Man wollte den Hausherren gleich von Beginn an die Schneid abkaufen. Das glückte, genau wie die gewohnten Ballgewinne nach dem Pressing. Allerdings fehlte in der Folge die Genauigkeit, wodurch es zu keinen gefährlichen Aktionen kam.

0:1 Fernando (16./Foulelfmeter), 0:2 Kjaergaard (20.), 0:3 Capaldo (49.), 0:4 Okafor (60.), 0:5 Adamu (78.), 0:6 Kameri (82.).'
Lustenau: Schierl; Anderson (27. Gmeiner), Maak, Hugonet, Guenouche (71. Berger); Surdanovic, Adriel (58. Türkmen), Schmid (58. Rhein), Grabher; Teixeira, Fridrikas (58. Cheukoua).
Salzburg: Köhn; Dedic, Solet (67. Bernardo), Wöber, Ulmer; Capaldo (67. Kameri), Seiwald (76. Diarra), Sucic, Kjaergaard; Okafor (67. Adamu), Fernando (67. Sesko).
Gelbe Karten: Grabher; Solet.

With a little help

Da kam den Salzburgern eine kleine Hilfestellung der Lustenauer ganz recht. Adriel foulte Capaldo im Strafraum, Fernando verwandelte den fälligen Elfmeter ganz sicher zum 1:0 (16.). Sucic rutschte bei seinem Schussversuch nur wenig später weg (17.), doch Kjærgaard erhöhte zum 2:0 (20.). Hugonet hatte ihm den Ball unfreiwillig serviert.

Es folgte die stärkste Phase der Hausherren, die jedoch nicht in Tore umgemünzt werden konnte. Und so konnte der große Favorit gleich nach der Pause alles klarmachen. Das 3:0 folgte dem wohl schönsten Angriff des Spiels, den Capaldo nach Solets Außenristflanke per Kopf abschloss (50.).

Zehn Minuten später zeigte wieder einmal Fernando seine Klasse. Der Brasilianer spazierte durch die Lustenauer Abwehr und brachte den Ball noch zur Mitte. Dort waren sich Maak und Schierl uneins, sodass Okafor keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu drücken (60.). Die Vorarlberger waren fortan bemüht, nicht in ein Debakel zu laufen. Was nicht gelingen sollte: Adamu (80.) und Kameri (82.) erhöhten auf 6:0.

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Schon vor Anpfiff war klar, dass Hartberg – Ried in kein Torfestival oder Angriffsspektakel münden würde. Denn mit Hartberg und Ried standen sich jene beiden Teams gegenüber, die in dieser Saison bislang die wenigsten Treffer erzielt hatten.

Es brauchte schon einen neuen Spieler, um diese Offensivflaute zu beenden: Eylon Almog bescherte mit  seinem Treffer Hartberg den zweiten Saisonsieg.  Der 23-jährige Israeli  war von Maccabi Tel Aviv zu den Steirern gewechselt  und wurde beim  Debüt  zum Matchwinner. In Minute 62 bugsierte er  einen Flankenball von Farkas  mit dem Außenrist ins Tor.

Wenig später gab es  den  nächsten Nackenschlag für die Gäste aus Ried, Verteidiger Plavotic flog mit Gelb-Rot vom Platz.

1:0 Almog (62.), 2:0 Tadic (91.).
Hartberg: Sallinger; Farkas, Sonnleitner, Horvat, Klem (54. Kofler); Kainz, Heil; Fadinger (87. Kröpfl), Aydin, Almog (77. Sturm); Paintsil (77. Tadic).
Ried: Sahin-Radlinger; Ungar, Lackner, Plavotic; Weberbauer, Martin (66. Michael), Ziegl, Wießmeier (66. Mikic); Nutz (74. Cosgun), Monschein (83. Diomande), Pomer.
Gelb-Rot: Plavotic (68./wiederholtes Foulspiel).
Gelb: Farkas; Lackner.

Späte Entscheidung

In der Nachspielzeit erhöhte der eingewechselte Tadic auf 2:0. Für die Hartberger, die ihr Nachtragsspiel bei Rapid  am 26. Oktober bestreiten werden, war dieser zweite Heimsieg ein Befreiungsschlag. Den Riedern droht ein veritabler Fehlstart: In den ersten sechs Partien gelangen nur drei Tore – und als nächste Gegner warten der LASK und Salzburg.

Samstag, 27.08.2022                              
Austria Lustenau - Red Bull Salzburg   0:6 (0:2) 
TSV Hartberg - SV Ried                 2:0 (0:0) 
LASK - SCR Altach                      4:1 (1:0) 
Sonntag, 28.08.2022                              
Austria Klagenfurt - Austria Wien    17.00       
Rapid Wien - Sturm Graz              17.00       
WSG Tirol - WAC                      17.00       

Tabelle:

 1. LASK               6 5 1 0 16:5 11 16  
 2. Red Bull Salzburg  6 5 0 1 16:3 13 15  
 3. Austria Lustenau   6 3 1 2 9:11 -2 10  
 4. Sturm Graz         5 2 2 1  8:4  4  8  
 5. Rapid Wien         4 2 1 1  4:3  1  7  
 6. WSG Tirol          5 2 1 2  8:8  0  7  
 7. TSV Hartberg       5 2 0 3  6:9 -3  6  
 8. SCR Altach         6 1 1 4 8:16 -8  4  
 9. Austria Klagenfurt 5 1 1 3  4:8 -4  4  
10. Austria Wien       5 2 1 2  7:9 -2  4 *
11. SV Ried            6 1 1 4  3:7 -4  4  
12. WAC                5 0 2 3 6:12 -6  2  
*   = Austria erhielt wegen Verstößen gegen die Lizenzauflagen einen Abzug von drei Punkten