Europa-League-Finale: Die Hauptdarsteller auf der Nebenbühne
Dürfte der FC Sevilla einen eigenen Wettbewerb ins Leben rufen, es würde am Ende wohl genau die Europa League rauskommen. Auf dieser Nebenbühne der elitären Champions League sind die Andalusier Hauptdarsteller, sechs Mal stand der FC Sevilla bislang im Endspiel des Wettbewerbs, sechs Mal haben die Spanier es gewonnen – so häufig wie kein anderer Klub.
Und trotzdem sollte man das Endspiel am Mittwoch in Budapest gegen AS Roma nicht vorschnell als gmahde Wiesn einstufen.
Denn auf der Gegenseite steht einer, dessen Erfolgsserie nicht minder beeindruckend ist: José Mourinho, portugiesischer Starcoach von AS Roma, stand mit seinen Vereinen fünf Mal in einem europäischen Endspiel – und ging dabei noch nie als Verlierer vom Platz.
Der 60-Jährige ist seit jeher voll auf Erfolg getrimmt. Ein genialer Taktiker, aber auch ein Provokateur. Und ganz offensichtlich ein Menschenfänger. „Er ist tatsächlich ein ganz spezieller Trainer, der alle Profis und Mitarbeiter gleich behandelt. Das ist sein Geheimnis, jeder fühlt sich wichtig und holt für ihn das gewisse Extra mehr aus sich heraus“, sagte Roms Offensivstar Paulo Dybala. Er sei „eine Figur, die man liebt oder hasst. Man kann ihm bei den Ergebnissen, die er vorweist, wenig vorwerfen.“
Mourinho gewann mit dem FC Porto 2003 den UEFA-Cup und ein Jahr später die Champions League. Mit Inter Mailand triumphierte er 2010 ebenfalls in der Königsklasse, 2017 schnappte er sich schließlich mit Manchester United den Europa-League-Titel.
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Auch in Rom hat Mourinho seit seinem Amtsantritt im Sommer 2021 für Furore gesorgt und einen ganzen Klub in seinen Bann gezogen. Die Fans verehren ihn. Vorige Saison gewann er die Erstauflage der Conference League. Es war der erste Europapokal-Triumph der Römer überhaupt.
Im Lager von Seriensieger Sevilla ist der Respekt vor Mourinho enorm. Wie meinte doch gleich Trainer José Luis Mendilibar: „Er ist einer der ganz Großen. Wenn man sich anschaut, wo er schon überall war und was er alles gewonnen hat, bekommt man Angst.“