Sport/Fußball

EM-Start gegen Russland: Belgiens goldene Generation ist gefordert

Und wieder einmal starten die Belgier als Geheimfavorit in ein Turnier. Seit drei Jahren thronen die Roten Teufel auf Platz eins der Weltrangliste, der Titel bei einem Großereignis ist bisher jedoch ausgeblieben, Platz drei bei der WM 2018 war das Höchste der Gefühle. Langsam, aber sicher läuft der goldenen Generation rund um Eden Hazard, Romelu Lukaku und Kevin de Bruyne aus Altersgründen die Zeit davon. Die EURO ist vielleicht die letzte Chance, den Thron zu erklimmen.

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„Ich denke, es lautet ,jetzt oder nie‘ für sie“, schätzt Starcoach José Mourinho. Doch vor dem ersten Spiel am Samstag gegen Russland (21.00/live ORF 1, ZDF) hat Teamchef Roberto Martinez doch einige Baustellen zu beklagen. De Bruyne fällt nach seinen im Champions-League-Finale erlittenen Gesichtsverletzungen aus. Kapitän Eden Hazard kämpfte das vergangene Jahr beinahe durchgehend mit kleineren Wehwehchen und hat wenig Rhythmus. Ähnliches gilt für Dortmund-Legionär Axel Witsel, der nach einem Achillessehnenriss seit Jänner kein Spiel mehr bestritten hat. Beide werden heute wohl nicht beginnen.

Mutmacher

Was die Belgier, mit einem Schnitt von 28,7 Jahren die älteste EM-Mannschaft, dennoch positiv stimmt? Die Qualifikation für die EURO haben sie mit zehn Siegen aus zehn Spielen souverän gemeistert. Unter Coach Martinez hat das Team in den letzten knapp fünf Jahren nur vier von 56 Partien verloren. „Wir können etwas Großes schaffen“, ist Flügelspieler Yannick Carrasco überzeugt, „wir spielen seit vielen Jahren in dieser Besetzung zusammen, das ist sehr positiv.“ Mut macht auch ein Blick auf die Statistik von Torjäger Lukaku. Mit 60 Volltreffern in seinen 93 Länderspielen ist er Rekordschütze seines Landes – mit Abstand.

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In Italien hat er Inter Mailand gerade erst zum umjubelten Meistertitel geschossen und dabei 36 Mal getroffen. Jetzt will er auch mit der Nationalmannschaft einen großen Coup landen. „Wir müssen fokussiert sein, dann ist viel möglich“, grinst der bullige Stürmer.

Vor dem Abflug zum ersten Spiel nach St. Petersburg gab es jedenfalls noch eine Extra-Motivation für Lukaku und seine Kollegen: König Philippe schaute im Teamcamp in Tubize nahe Brüssel vorbei. Hazard und Martinez überreichten als Geschenk ein Trikot mit der Nummer eins. Und im Gegenzug gab es vielleicht ein paar Tipps, wie man den Thron erklimmen kann – der König muss sich da ja auskennen.