Sport/Fußball

EM-Auftakt: Knappe Niederlage der Österreicherinnen gegen England

Klein, aber fein war die österreichische Fanschar in Manchester. 1.500 Karten hatte der ÖFB für die Auftaktpartie der EM verkauft. Aber Rot-weiß-Rot war doch präsent in der Fanzone in der Stadt und bei der Fan-Party beim Stadion. Zwei Stunden vor dem Spiel betraten die Spielerinnen im feinen Zwirn den Innenraum des Old-Trafford-Stadions. Ein paar von ihnen legten ein flottes Tänzchen auf den Rasen. Aus Lockerheit oder war es doch eine Übersprunghandlung? Noch waren keine Zuschauer auf den Rängen. Aber das sollte sich ändern.

Die ersten, die auftauchten, waren Mitglieder des ÖFB-Charters mit Sportminister Werner Kogler, Frauenministerin Susanne Raab und Fußball-Boss Milletich.

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Um 19.45 Uhr Ortszeit ging dann die Feier wirklich los. Sie war kurz mit ein bisschen Feuerwerk, etwas Rauch, den Hymnen und dem Anpfiff.

Inzwischen hatte sich das Stadion gefüllt, es war diese Stimmung, mit der man gerechnet hatte und auf die man sich eingestellt hatte. 68.871 Zuschauer und Zuschauerinnen waren im Stadion, was Rekord für eine EM bedeutet. Die Österreicherinnen begannen ganz mutig, wirkten nicht nervös, hielten die Engländerinnen vom Tor weg. Erst nach zehn Minuten strahlten die Engländerinnen etwas Gefahr aus.

Teamchefin Irene Fuhrmann hatte die Marschroute vorgegeben. „Wir müssen im Kollektiv stark sein und wir brauchen eine nahezu fehlerfreie Leistung für die Sensation.“ Sie hatte eine Viererkette aufgeboten, vor der Puntigam abräumen sollte. In einer offensiveren Viererkette sollten die Dunst und Naschenweng die offensiven Außerverteidigerinnen in Schach halten.

Unglückliches Gegentor

Das ging ganz gut. Doch just nach einer Viertelstunde, dann eine kleine Fehlerkette. Puntigam kam zu spät gegen Stanway, deren Pass genau zwischen Schnaderbeck und Hanshaw auf Mead ging. Die überhob ihre Arsenal-Kollegin Zinsberger. Der Rettungsversuch von Wenninger kam um Zentimeter zu spät. 1:0 für England (16.), das in Folge noch mehr die Kontrolle über das Geschehen hatte.

Die Österreicherinnen agierten gut im Kollektiv, konnten den knappen Rückstand in die Pause retten, auch weil die Engländerinnen durch Kirby und Hemp zwei gute Chancen vergaben, einmal rettete Zinsberger. In der Offensive vermochten die ÖFB-Frauen kaum für ernsthafte Gefahr im englischen Strafraum zu sorgen, einige vielversprechende Aktionen wurden zu ungenau zu Ende gespielt.

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Ein 0:1 gegen England ist keine Schande, ein Punkt oder mehr würden in Richtung K.o.-Runde aber mehr bringen. Also was tun? England schien das Resultat halten zu wollen, die Last des Favoriten damit abschütteln. Russo hatte nach einer Standardsituation noch die beste Chance. Auch Fuhrmann wartete ab, die Brechstange blieb aus. In bislang sieben Duellen ist Österreich erst ein Treffer gegen England gelungen.

Schließlich musste Fuhrmann dann auch noch wegen Verschleißerscheinung wechseln. Schnaderbeck ging sicherheitshalber aus dem Spiel, auch Feiersinger hatte sich voll verausgabt.

Irene Fuhrmann war enttäuscht und stolz  zugleich: "Am Ende haben wir keinen Punkt mitgenommen, das tut weh nach so einer Leistung. Wir haben es gut gemacht, vor allem im Spiel gegen den Ball. Nach vorne hat in der letzten Linie die Durchschlagskraft gefehlt."

Sarah Zadrazil habe "die Leistung sehr gut gefallen". Sie sei aber dennoch "enttäuscht, weil wir eine super zweite Hälfte gespielt haben"

Das zweite Gruppenspiel ist erst am Donnerstag: Norwegen ist klarer Favorit gegen Nordirland. Österreich spielt am Montag gegen Nordirland und nächsten Freitag gegen Norwegen.

ENGLAND - ÖSTERREICH 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 (16.) Mead
Gelbe Karten: keine
England: Earps - Bronze, Bright, Williamson, Daly - Stanway, Walsh - Mead (64. Kelly), Kirby (63. Toone), Hemp - White (64. Russo)
Österreich: Zinsberger - Wienroither, Wenninger, Schnaderbeck (77. Georgieva), Hanshaw - Zadrazil, Puntigam, Feiersinger (87. Höbinger) - Dunst, Billa, Naschenweng (59. Hickelsberger-Füller)
Manchester, Old Trafford Stadium, 68.871 Zuschauer, SR Marta Huerta de Aza (ESP).