Sport/Fußball

EM-Aus für Tormann Schlager, Pause für Dortmund-Star Sabitzer

Am 5. Mai verletzte sich Alexander Schlager beim Aufwärmen vor dem Spiel gegen Rapid am Knie. Der 28-Jährige wurde am Meniskus operiert. Von diesem Zeitpunkt an war klar: Eine EM-Teilnahme des Torhüters wird ein Rennen gegen die Zeit.

Seit Freitag ist klar: Der Salzburg-Kapitän hat das Rennen verloren. Schlager wird nicht mit zur EURO fahren, wie Teamchef Ralf Rangnick bei der Pressekonferenz vor dem Spiel bekanntgab.

"Wir haben gestern Abend telefoniert, waren zuvor schon im Austausch mit der medizinischen Abteilung von Salzburg. Das Knie von Alex hat zuletzt bei einem Lauf auf dem Alter-G-Laufband, einem gewichtsreduzierendem Laufband, eine Reaktion gezeigt", erklärt der Teamchef.

Schlager habe überhaupt noch kein Tormanntraining absolviert. "Man muss es einfach realistisch sehen, selbst wenn er in zwei bis drei Wochen fit sein sollte, würden wir im Falle eines Weiterkommens vor dem Achtelfinale nicht unseren Torhüter wechseln." Schlager selbst habe das natürlich verstanden, so Rangnick.

Schlager hat bisher 15 Länderspiele absolviert und war zuletzt die Nummer eins im Nationalteam. Im Zuge der EM-Qualifikation stand der Salzburger sechs Mal im Tor.

Rangnick wird am Freitagnachmittag vor dem Abflug in die Schweiz, wo am Samstag der letzte EM-Test bevorsteht, seinen endgültigen Kader bekanntgeben. Aktuell gehören noch 29 Spieler zum Aufgebot, jeder Trainer kann aber nur 26 mitnehmen.

Festgelegt hat sich der Teamchef bereits, dass er nur drei und nicht wie einige andere Teamchefs vier Tormänner mitnehmen wird. Damit muss der 65-Jährige noch einen Tormann streichen. Patrick Pentz gilt als gesetzt, Heinz Lindner dürfte die Nummer zwei bei der EURO sein, nachdem er auch am Samstag von Beginn an spielen wird. Somit wird entweder Tobias Lawal oder Niklas Hedl nicht dabei sein bei der EM.

Fix bei der EM dabei ist natürlich Marcel Sabitzer, der Dortmunder wird das ÖFB-Team wohl auch als Kapitän aufs Feld führen. Beim letzten Test in der Schweiz wird der Routinier aber nicht spielen. Der 30-Jährige ist nach dem verlorenen Champions-League-Finale noch nicht mental bereit, wie er selbst zugibt.

"Wir haben das gemeinsam entschieden. Ich hatte mit dem Champions-League-Finale eine große Anstrengung und eine große Enttäuschung zu verdauen, die Nächte waren zuletzt kurz, die Bilder sind mir immer wieder durch den Kopf gegangen. Daher haben wir für das Spiel jetzt die Sinnfrage gestellt."

Sabitzer bittet dahingehend auch um Verständnis. "Ich weiß, wir sind Profisportler, aber wir sind auch Menschen dahinter. Gefühle kann man nicht verbergen und unterdrücken. Jeder, der mich nach dem Finale gesehen hat, hat gesehen, was das mit mir gemacht hat."