Sport/Fußball

Champions-League-Play-off: LASK verliert erstes Duell mit Brügge

Die Männer hinter dem Stadion-Mikrofon reden sich in den Überschwang. Sie moderieren den Countdown zum bisher größten Spiel in einer immerhin schon 111-jährigen Klubgeschichte. Was eine ganze Stadt seit Tagen nicht fassen kann, an allen Ecken und Enden den Gesprächsstoff bestimmt, bekommen 14.000 im Stadion als unwiderlegbares, vertontes Beweisstück vorgelegt: den Klang der Champions-League-Hymne. Tatsächlich bemüht sich der LASK im Play-off-Hinspiel gegen den FC Brügge um den Einzug in die europäische Königsklasse des Fußballs.

Und weil es sich bei einer Premiere auf fast schon höchster Stufe so gehört, mischte sich erstmals in einem österreichischen Stadion der Video Assistant Referee (VAR) ins Geschehen.

In der 7. Minute – als Party-Crasher allerdings. Der polnische Schiedsrichter Marciniak zeigte auf den Elfmeterpunkt im Linzer Strafraum. LASK-Verteidiger Trauner soll Openda gefoult haben.

Hat er, oder hat er nicht? Ein Pfeifkonzert der Ungläubigen begleitet die lange Wartezeit auf das Ergebnis der High-Tech-Überprüfung.

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Rückstand

Eine leichte Berührung macht die Entscheidung hart, aber vertretbar. Was der VAR tatsächlich auf dem Schirm hatte, war der vorangegangene Verdacht einer Abseitsstellung. Das Beweisbild habe die Situation aber verzerrt, lässt die Dame von der UEFA wissen. So blieb es dabei. Vanaken donnert den Ball vom Elferpunkt mitten in die Linzer Anfangseuphorie – 0:1, der frühe Rückstand war Gewissheit. Der Stoff für viele Diskussionen ebenfalls.

Dabei tauchte der LASK bereits vor dieser Situation drei Mal mit hohem Gefahrenpotenzial vor Brügges Tor auf. Gleich in der 1. Minute durch Renner, in der 4. Minute verfehlte Hollands Kopfball das Ziel, und Klauss traf wenig später aus aussichtsreicher Position das Tor nicht.

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Jedenfalls machte die Mannschaft von Trainer Valérien Ismaël lange Zeit das, was sie am besten kann. Hoch verteidigen, sich kompromisslos auf den ballführenden Mann stürzen, in der 3-4-3-Ordnung die Lücken schließen und einen schnellen Abschluss suchen. Am Werk war jedenfalls jene Elf, die in der Vorwoche den FC Basel aus dem Bewerb verabschiedet hatte. Doch wenn sich das Drehbuch für das Unglück entscheidet, ist es schwer umzuschreiben. Ranftls Schuss lenkt Deli an die Stange (26.).

Jedenfalls schien es kein Ding der Unmöglichkeit, dass der LASK als 171. in der UEFA-Klubrangliste auch die Nummer 37 an den Rand des Ausscheidens drängen kann. Bis zur Pause warteten etwa 600 belgische Fans vergeblich auf eine weitere Chance.

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Abgetaucht

Es sollte sich einiges ändern nach dem Wechsel. Erstens die Einseitigkeit und zweitens die Witterung. Brügge arbeitete sich heran und kam zu zwei, drei guten Möglichkeiten im einsetzenden schweren Regen.

Schlussphase, es begann das Linzer Anrennen, getrieben vom Willen, niemals aufzugeben. Doch das Happy End sollte dieses Mal entfallen. Brügge wurde ohne zu überzeugen seiner Favoritenrolle gerecht und nimmt einen knappen Vorsprung mit ins Rückspiel am kommenden Mittwoch.

Der schwache Trost: Immerhin ein Vorsprung, der nicht reichen muss.

Das Spiel zum Nachlesen:

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LASK - Club Brügge 0:1 (0:1)
Tor: Vanaken (10./Elfmeter)

CFR Cluj - Slavia Prag 0:1 (0:1)

APOEL Nikosia - Ajax Amsterdam 0:0

Rückspiele am 28. August, Sieger in der Gruppenphase dabei