Aufsteiger Martin Moormann hat sich für Rapid entschieden
Von Alexander Huber
Als im Herbst 2018 der damals 17-jährige Leo Greiml erstmals bei den Rapid-Profis mittrainieren durfte, war auch der ebenso junge Martin Moormann auf dem Feld, um Trainer Didi Kühbauer erste Talentproben anzubieten.
Als im Jänner 2020 Yusuf Demir beim wichtigsten Nachwuchs-Hallenturnier in Sindelfingen nach dem 4:0-Finalsieg gegen Leipzig zum „Spieler des Turniers“ gewählt wurde, lag U-19-Kapitän Martin Moormann auf Platz zwei.
Als im November 2021 Leo Querfeld in Zagreb ein verheißungsvolles Europa-League-Debüt gab, war eigentlich Martin Moormann (bis zu einer Kopfverletzung nach wenigen Minuten) das unerwartete Talent in der Rapid-Startelf.
Moormann war bei Rapid immer dabei, aber doch nicht mittendrin. Vor drei Monaten hat sich das geändert. Seither spielt der 20-Jährige jede Partie, entweder in der Innenverteidigung oder (wie bei den Zu-Null-Siegen gegen die WSG und Klagenfurt) als linker Verteidiger.
Gesuchtes Profil
Ein variabel einsetzbarer Spieler, der mit 1,85 Metern die nötige Körpergröße mitbringt und noch dazu Linksfuß ist? Logisch, dass der Weinviertler (aus Sierndorf bei Stockerau) großes Interesse hervorruft. Nationale wie internationale Vereine bemühten sich um den Verteidiger.
Aber Martin Moormann hat sich für Rapid entschieden. Laut KURIER-Informationen wird der mit Saisonende auslaufende Vertrag verlängert.
Vielleicht war neben dem Stammplatz unter Trainer Feldhofer auch ein gewisses Maß an Dankbarkeit entscheidend für die Unterschrift: Eine Schambeinentzündung samt Folgeverletzungen hatten Moormanns Karriere lange gebremst. Nachwuchschef Schuldes, Sportkoordinator Hofmann und Sportchef Barisic blieben geduldig. Erst in dieser Saison wurde der Nachwuchsteamspieler dauerhaft belastbar.
Zuletzt lobte Feldhofer den Aufsteiger in der Sky-Sendung „Talk und Tore“: „Der Morli hat bei mir jedes Spiel gespielt. Er entwickelt sich im Training weiter und tut auch im Hintergrund sehr viel für seine Karriere.“
Gleich gut?
Moormann wird bei Rapid zugetraut, als Innenverteidiger ebenso wie als linker Verteidiger zum Leistungsträger zu werden. Mehrere Trainer, die mit ihm gearbeitet haben, bestätigen dem KURIER, dass Moormann zu den wenigen Spielern zählt, die auf zwei doch sehr unterschiedlichen Positionen gleich gute Leistungen bringen können.
Links hinten ist das Stellungsspiel besser als beim gelernten Flügelstürmer Jonas Auer, dafür bringt der aus Tschechiens zweiter Liga gekaufte U-21-Teamspieler offensiv bessere Flanken. In der Innenverteidigung hilft Moormanns gute Technik beim immer wichtiger werdenden Aufbauspiel.
Ausgebildet wurde Moormann wie Bernhard Zimmermann und auffallend viele weitere Talente in der St. Pöltner Akademie. 2018 folgte gemeinsam mit Verteidiger-Kollege Leo Greiml der Wechsel nach Hütteldorf.
Beim noch rekonvaleszenten Greiml versuchen die Rapidler weiterhin, eine schon lange verhandelte Vertragsverlängerung zu schaffen.