Angebot aus Zypern abgelehnt: Andrija Pavlovic bleibt Rapidler
Von Alexander Huber
Andrija Pavlovic hatte einen famosen Start auf Zypern. Der von Rapid verliehene Stürmer traf in seinen ersten beiden Monaten mit Spielen für APOEL Nikosia gleich sechs Mal. Im Winter hatte der Rekordmeister Interesse, den Serben vorzeitig fix zu verpflichten - allerdings zu einer Ablöse deutlich unter der ausgemachten Kaufoption für den Sommer 2020. Rapid sagte nein.
Wenn in Hütteldorf geahnt worden wäre, dass Pavlovic bei APOEL insgesamt sechs Übungsleiter vorgesetzt werden und die Corona-Krise den Transfermarkt abstürzen lässt, wäre der 26-Jährige wohl schon Ex-Rapidler.
6 Trainer in 1 Jahr
Bis zum Ende der auf Zypern vorzeitig abgebrochenen Saison erzielte Pavlovic immerhin zehn Tore, der Erfolg wurde aber mit jedem Trainerwechsel überschaubarer. Für einen dezenten Aufstieg hätte es dennoch gereicht.
Ausgerechnet Omonia Nikosia, der Lokalrivale von APOEL, wollte den technisch beschlagenen Angreifer verpflichten. Omonia stand beim Corona-Abbruch auf Platz eins, darf also in der Qualifikation zur Champions League starten.
Doch Pavlovic sagte nein zu einem weiteren Jahr in Nikosia. Das gebotene Gehalt soll deutlich geringer gewesen sein als beim noch bis 2021 laufenden Rapid-Vertrag und beim Leihjahr bei APOEL.
Damit steht Pavlovic - ebenso wie Deni Alar, dessen Leihe in Sofia zu Ende gegangen ist - vor einer Rückkehr nach Hütteldorf. In zwei Wochen ist der Trainingsstart geplant.
Kritik der Kollegen
Bis dahin wird Rapid weiterhin nach Abnehmern suchen. Denn Pavlovic passte in seinem ersten Rapid-Jahr so gar nicht zu dem in der abgelaufenenen Saison erfolgbringenden Mannschaftsgeist und Zusammenhalt. Wie vom KURIER berichtet, bekam Pavlovic intern den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Pain" verpasst.
Vor einem Jahr kritisierte Mario Sonnleitner im Podcast 1899fm den launischen Angreifer und Ex-Flügel Ivan deutlich - ohne die beiden beim Namen zu nennnen.
Vertrauen in Kitagawa
Weiterhin vollstes Vertrauen wird in Koya Kitagawa gesetzt. Auch wenn der Japaner in seiner ersten Saison (teilweise bedingt durch eine schwere Verletzung) nur drei Tore erzielte. Vor allem in den Trainings unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor dem Re-Start der Meisterschaft soll der Stürmer überragend gewesen sein, wurde dem KURIER von mehreren Seiten bestätigt. Doch mit jeder vergebenen Großchance in der Meistergruppe verkrampfte der 23-Jährige mehr.
Gesuchte Lockerheit
Was Pavlovic allzu locker nahm, ist bei Kitagawa bislang das Gegenteil: Der erste Japaner im Rapid-Dress will unbedingt beweisen, dass sich sein Kauf rentieren wird.
"Locker werden" war der Rat der sportlichen Leitung, der Kitagawa zu seinem Heimaturlaub mitgegeben wurde. Da der Japaner das Deutsch-Lernen sehr ernst nimmt, dürfte für das Verständnis dieser Botschaft der jeden Tag im Einsatz befindliche Dolmetscher nicht mehr nötig gewesen sein.