1.000 Liter Freibier und Fans: So plant Salzburg die Meisterparty
Von Peter Gutmayer
Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer weiß, wie man den 11,5 Kilogramm schweren Meisterteller in den Himmel stemmt. Für den 36-Jährigen ist es bereits der 14. Meistertitel, für die Salzburger der neunte in Folge. Die Routine bei den Feierlichkeiten ist also gegeben, und doch wird heute alles ganz speziell. Nach zwei Jahren Pause wegen der Pandemie kann man endlich wieder mit den Fans feiern. Der Titel ist längst fixiert, fehlt nur noch ein Sieg gegen Austria Klagenfurt zum Abschluss, und einer perfekten Meisterparty steht nichts mehr im Wege.
"Es wird mir nicht fad, ich freue mich riesig. Vor allem weil wir diesmal wieder mit unseren Fans im Stadion feiern können", unterstrich Ulmer. Ein Negativerlebnis soll gegen die Klagenfurter tunlichst vermieden werden. "Ich hatte es schon einmal, dass wir bei einem letzten Spiel vor der Meistertellerübergabe eine Niederlage erlitten haben. Das hat die Stimmung damals schon getrübt. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir wieder drei Punkte holen und das Spiel entsprechend ernst nehmen", sagte der Linksverteidiger.
Rekorde im Visier
Zudem stehen auch noch zwei Rekorde auf dem Spiel: Fährt Salzburg in der 32. Partie den 26. Dreier ein, würde man den Siegrekord der Austria aus der Saison 1985/’86 einstellen. Und man würde eine neue Punkte-Bestmarke seit der Ligareform aufstellen. Für Trainer Matthias Jaissle sind das "Kleinigkeiten, die die Spieler noch ein wenig zusätzlich motivieren". Letztlich gehe es aber darum, gegen Klagenfurt als Sieger vom Platz zu gehen: "Wir wollen auch bei diesem letzten Spiel zeigen, wie viel Spaß und Leidenschaft wir nach wie vor haben, um dann im Anschluss eine richtig geile Meisterfeier zu haben."
Für den 34-jährigen Deutschen ist es der erste Meistertitel. Grund zur Freude hatte er schon vor wenigen Tagen: Sein Vertrag wurde vorzeitig um ein Jahr bis 2025 verlängert. "Da bin ich Überzeugungstäter", erklärte Jaissle, der Salzburg nicht nur zum Double, sondern auch erstmals ins Achtelfinale der Champions League und damit zur erfolgreichsten Saison der Klubgeschichte geführt hat. "Die Aufgabe ist für mich eine Herzenssache. Ich fühle mich im Verein und in der Region pudelwohl."
Nach Schlusspfiff werden einige Spieler geehrt und verabschiedet, danach geht es zur großen Meisterfeier vor dem Casino im Schloss Kleßheim. Nicht nur die mehr als 1.000 Liter Freibier sollen die Fans dort bei Laune halten.
Los geht die Party allerdings schon viel früher. Ab 14 Uhr wird rund um das Stadion mit Hüpfburgen, Fußball-Dart und Rodeoreiten gefeiert. Auch Stargäste haben sich angekündigt, so kommt etwa der dreifache Motorrad-Weltmeister Dani Pedrosa auf seiner MotoGP-KTM.
Pacult als Partycrasher
Klagenfurt-Trainer Peter Pacult lässt sich von all dem jedoch nicht blenden, der Wiener will den Partyschreck geben: „Es ist verdient, dass die Salzburger feiern, das gehört sich auch. Aber wir kommen nicht zum Spalierstehen. Wir haben noch ein Pflichtspiel, in dem es um Punkte geht.“