Mittelfeldmotor Laimer kommt wieder auf Touren
Konrad Laimer hat eine Punktlandung hingelegt. Nach einer mehr als durchwachsenen Saison mit einer hartnäckigen und langwierigen Knieverletzung meldete sich der Leipzig-Legionär rechtzeitig fit für die EURO. „Ich hatte einige Downs zu bewältigen, habe gekämpft und letztlich mein Ziel erreicht. Es ist sich ausgegangen, dass ich fit nach Bad Tatzmannsdorf komme.“
Zwischenzeitlich stand der Mittelfeldmotor schon vor der Verzweiflung, weil die ursprüngliche Verletzungspause von vier bis sechs Wochen immer mehr in die Verlängerung ging. „Ich hatte schon am Ende der vergangenen Saison Probleme und wollte die eigentlich nur in den Griff bekommen. Nach acht Wochen Pause machst du dir dann Gedanken und überlegst halt auch andere Dinge.“ ÖFB-Physio Mike Steverding half in der Folge mit, „dann ist es stetig bergauf gegangen“.
Der 24-Jährige hat durch die Verletzung Lehren für sein Leben und seine weitere Karriere gezogen, wie er selbst zugibt. „Dass man so einen Dämpfer mit harter Arbeit überwinden kann. Ich habe meinen Körper bei der Reha besser kennengelernt, ich weiß jetzt eher, was er in solchen Phasen braucht. Ich denke, dass mir diese Erkenntnisse in den nächsten zehn Jahren als Profi helfen können. Ich gehe gestärkt aus der Sache raus.“
Der Flotte
Zu alter Stärke möchte er im Rahmen der EURO-Vorbereitung finden, woran er keine Zweifel hegt. „Ich stehe nicht am Anfang, ich hatte zuletzt noch vier Einsätze. Und ich bin auch nicht der Typ, der lange braucht, um wieder Fuß zu fassen.“ An seinem Geburtstag rückte er am Donnerstag ins Teamquartier ein. „Für mich ohnehin das schönste Geschenk. Es hat sich angefühlt, als wäre ich nie weg gewesen.“
Die zuletzt geäußerte Kritik von Ex-Teamspieler Marc Janko bezüglich einer schlechten Stimmung im Team konnte Laimer nicht bestätigen. „Ich bin jetzt den zweiten Tag hier, und die Stimmung ist sehr gut.“
Der Optimist
Der Salzburger weiß freilich, dass das Leben in der Blase auch seine Tücken bereithält im zwischenmenschlichen Bereich. „Wenn so viele Menschen so lange zusammen sind, dann muss man Grundsätze einhalten und einander mit Respekt begegnen. Wichtig wäre auch, dass wir zwischendurch unsere Familien sehen können.“
In Hinblick auf die drei Gruppenspiele strotzt Laimer nur so vor Selbstvertrauen und hält fest, dass man sich vor keinem Gegner verstecken brauche. „Wir haben eine sehr hohe Qualität, wir müssen in erster Linie auf uns selbst schauen. Ich bin keiner, der erklärt, wie stark ein Gegner ist.“ Konrad Laimer hat keine Angst, dass man die Vorrunde nicht überstehen könnte. „Vorausgesetzt natürlich, dass wir zeigen, was wir können.“