Beachvolleyballer Ermacora über den Unfall: "Es war surreal"
Von Peter Karlik
Ein wenig Verzweiflung lag in der Stimme von Martin Ermacora am Telefon. Er spricht derzeit lieber, als am Handy zu texten. Bildschirme vertragen seine Augen momentan nicht. Der 27-Jährige liegt mit einer Gehirnerschütterung und einem Peitschenschlagsyndrom zuhause im abgedunkelten Zimmer anstatt sich auf die Beachvolleyball-EM in Wien in der kommenden Woche vorzubereiten.
Dabei hatte der Tiroler noch Glück. "Ich war auf dem Weg zur Physiotherapie im Burgenland, als vor mir ein Auto langsamer wurde zum Abbiegen. Im Rückspiegel habe ich gesehen, dass ein Wagen ungebremst auf mich zukommt. Es war surreal. Ich habe mir noch gedacht 'bitte brems'. Sie hatte sicher 80 Stundenkilometer drauf, als sie in mein Auto gekracht ist. Mich hat es dann noch auf das vordere Auto geschleudert."
Für die Wucht des Unfalls sei es noch glimpflich ausgegangen. "Die Frau hat gesagt, dass ihre Bremsen nicht funktioniert haben. Wenn man meinen Seat sieht, glaubt man, da war nicht viel. Aber ihr Auto sieht schlimm aus."
Die Folgen sind noch nicht absehbar. "Ich bekomme in Schüben Kopfweh und habe absolutes Sportverbot. Für den Hals habe ich schon mit der Therapie begonnen." Wie lange es braucht, die Gehirnerschütterung auszuheilen, ist nicht bekannt. "Ich hatte noch nie eine. Ich hoffe, es geht sich aus, dass ich vielleicht am Wochenende wieder locker einsteigen kann, damit wir vor der EM noch ein paar Trainingstage zusammen bekommen."
2019 holten Martin Ermacora und Moritz Pristauz die Bronzemedaille bei der EM in Moskau.