Alles im Griff: Zwei Österreicher klettern ins WM-Semifinale
Von Christoph Geiler
Das Bouldern war in diesem Jahr die Problemzone von Kletter-Star Jakob Schubert. Im Weltcup war es für den 32-Jährigen in dieser Disziplin überhaupt nicht gelaufen, der Routinier aus Innsbruck konnte zu seiner Enttäuschung mit der Konkurrenz nicht Tritt halten. "Meine Boulder-Performance war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte."
Pünktlich zum Saisonhöhepunkt ist Jakob Schubert nun wieder auf der Höhe. Bei der WM in Bern, wo die ersten drei Olympiatickets vergeben werden, kraxelte der Österreicher souverän ins Boulder-Semifinale der besten 20. Schubert erreichte auf vier der fünf Boulder-Hindernisse das Top und belegte in der Qualifikation den siebenten Rang.
"Ich kann mit meiner Performance zufrieden sein", sagte der vierfache Weltmeister, der nach dem gelungenen WM-Start sichtlich erleichtert war. "Die Boulder-Qualifikation ist für mich eigentlich die härteste Runde, weil sie mir vom Stil her oft nicht liegt. Das kann mir für die restliche WM viel Druck nehmen. In Hinblick auf den Boulder&Lead-Bewerb ist das Halbfinale schon einmal sehr wichtig.“
Mit Nicolai Užnik schaffte es ein zweiter österreichischer Kletterer ins Boulder-Semifinale. Obwohl der 22-jährige Kärntner beim ersten Hindernis scheiterte, behielt er ein ruhiges Händchen und die Nerven im Griff und erreichte den elften Rang. „Oft ist der Start in eine Runde entscheidend. Diesmal habe ich gewusst, dass es noch nicht vorbei ist und bin ruhig geblieben. Aber mir war klar, dass ich danach liefern muss.“
Für Jakob Schubert ist ein gutes Abschneiden im Boulder-Bewerb wichtig auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Für den olympischen Boulder&Lead-Bewerb werden bei der WM die beiden Wertungen der Einzeldisziplinen kombiniert. Die drei Medaillengewinner sichern sich das Olympia-Ticket für Paris.
„Das ist und bleibt das große Ziel, zuvor gilt es aber, in den Einzeldisziplinen weiter zu performen.“ Spätestens nach dem geglückten Auftakt ist klar, dass es für Schubert eine intensive WM wird. „Der Zeitplan ist hier echt sehr gut mit genügend Ruhetagen. Ich denke nicht, dass es zu viel wird, selbst wenn ich es im Bouldern ins Finale schaffe. Deswegen werde ich im Halbfinale alles rausholen.“