"Wo ein Wille, da ein Windrad": Grüne wollen Klimaglück entfachen
Die Grünen setzen in ihrer Frühjahrskampagne auf ihr Kernthema. Unter dem Motto "Mission: Klimaglück" soll von 13. bis 26. März ein Radiospot und eine Social Media Kampagne für den Klimaschutz werben. Bei der Präsentation am Wiener Cobenzl zeigten Bundessprecher Werner Kogler und seine beiden Stellvertreter Leonore Gewessler und Stefan Kaineder eines von mehreren Sujets her: "Wo ein Wille, da ein Windrad" wird ab kommender Woche unter anderem in U-Bahnstationen zu lesen sein.
In Zeiten der "multiplen Krisen" - Pandemie, Krieg, Teuerung und Klimakrise - wolle man jenen etwas entgegenstellen, "die die Welt gefühlt in Flammen stehen sehen", sagte Vizekanzler Werner Kogler bei der Präsentation am Donnerstag. Die Zukunft komme sowieso, die Frage sei "wie viel man davon mitgestalten will".
"Bremser einbremsen"
Die Energiewende im Allgemeinen und Windkraft im Speziellen seien der Schlüssel für vieles. Deshalb müsse man "die Vernünftigen zu Verbündeten machen, und die Bremser einbremsen". Es sei aber auch eine ethische Verantwortung, "kein Geld zu überweisen in die Mörderhand eines Despoten", so Kogler. Raus aus dem Fossilzeitalter bedeute auch rein in das Solarzeitalter, aber "selbstverständlich unter sozialer Absicherung". "Klimaglück" bringe aber auch "viele neue, spannende Jobs", so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler - und diese gehören ebenso gerecht bezahlt.
Der Weg zur Klimaneutralität sei wie der Weg hinauf auf den Wiener Cobenzl, sagte Kogler. "Nicht nur steinig, sondern auch kurvig und holprig". Aber Stillstand sei keine Lösung. Eine Mission bedeute "eine Vision, einen Plan und die Tatkraft zu haben, und die haben wir". Es brauche aber auch den Willen von vielen, und darum werbe man mit dieser Kampagne.
"Klimaglück ist ein Platz im Park, der einmal ein Parkplatz war" etwa ist in dem Spot, der in allen Privatradio-Sendern laufen wird, zu hören. Gemeinsam mit mehreren Plakaten soll der "ein Aufruf zum mitmachen" sein.
Wer steht denn da dem Glück im Weg?
Dafür, dass es in Oberösterreich nicht mehr Windräder gibt, machte Kaineder die Schwarz-Blaue Landesregierung verantwortlich. "Wenn man als Politiker eines nicht darf, ist das dem Glück im Weg stehen."
Mit Wahlkampf habe diese Kampagne hingegen nichts zu tun, antwortete der Vizekanzler auf eine entsprechende Journalistenfrage. Es handle sich um eine "Zwischenkampagne" und solche seien auch nichts besonderes. Andere Parteien würden ständig plakatieren, "und jetzt leisten wir uns halt auch mal eine kleine Kampagne".
Kritik daran kam prompt von den Neos. "Anstatt Klimaglück auf Plakate zu drucken, sollten die Grünen endlich ein Klimaschutzgesetz auf den Tisch legen", sagte Generalsekretär Douglas Hoyos in einer Aussendung, und erinnerte die Grünen daran, dass sie es sind, "die in der Regierung sitzen - auch wenn sie das gerne vergessen".